Stepperg (DK) Der Muschlerhof in Stepperg hat einen Käufer gefunden. Ein auswärtiger Investor will das seit Jahrzehnten verfallende Anwesen wieder herrichten. Der Marktgemeinderat erlaubte den Abriss der nicht unter Denkmalschutz stehenden Gebäudeteile. Haupthaus und Aus
"Für Stepperg und für die Gemeinde ist das eine sehr gute Nachricht", berichtete der Rennertshofener Bürgermeister Georg Hirschbeck voller Freude. "Das Areal hat sich zu einem Schandfleck entwickelt, der nun hoffentlich bald verschwinden wird." Der Muschlerhof soll wieder ansehnlich werden.
Das Landratsamt hat die Gemeinde informiert, dass endlich ein Kauf zustandegekommen ist. Wie es im Sachgebiet Denkmalschutz heißt, gab es bereits erste Abstimmungen mit dem Investor - konkrete Pläne für die Nutzung des Muschlerhofs lägen aber noch nicht vor.
Der Marktgemeinderat hat in der Vergangenheit mehrfach über die Zukunft des traditionsreichen Hofs beraten. Nun machten die Volksvertreter den Weg frei, alles abzureißen, was nicht unter Denkmalschutz steht - konkret müssen also nur das Haupthaus sowie das Austragshaus erhalten werden. Der Pferdestall mit den gusseisernen Boxen und die anderen Gebäudeteile, zum Teil schon zusammengefallen, können also abgerissen werden. Schon in den vergangenen Tagen war augenscheinlich etwas auf dem Areal passiert: Die Büsche und eingewachsenen Gartenbereiche wurden entfernt und lassen nun den Blick auf die alten Mauern frei. "Der Investor will das Anwesen wieder herrichten", so Bürgermeister Hirschbeck - dem wolle man sich keinesfalls verschließen.
Für Rennertshofen und vor allem für den Ortsteil Stepperg könnte nun also eine jahrzehntelange ärgerliche Geschichte zu Ende gehen - mit einem Happy-End.
Wie Kreisheimatpfleger Manfred Veit im Marktrat erklärt hatte, liegt der Ursprung des Hofs bereits im 19. Jahrhundert. Als bäuerliches Kleinod gebaut, wurde der Muschlerhof im Zuge der Bauernbefreiung 1848 vergrößert. Endlich durften Bauern expandieren, was sie auch taten. 1861 erwarb ein Herr Muschler den Komplex und baute ihn schnell aus - zum größten im ganzen Ort. Hier florierte ab 1871 auch eine Wirtschaft samt Kegelbahn. Doch vor 30 Jahren wurde der Betrieb im Hof ganz eingestellt, das Wohnhaus nicht mehr bewohnt - die Gebäude standen leer und verfielen zusehends. Seither hatte es laut Veit rund 50 Interessenten gegeben sowie einige Pläne, darunter auch für ein Medizinzentrum - nie wurde etwas daraus.
Sebastian Schanz
Bögen und Deckenleuchter: Die Architektur im Inneren des Muschlerhofs ist interessant und steht wie auch das Austragshaus unter Denkmalschutz. Einige Gebäudeteile sind bereits verfallen. -Foto: Foto: Schanz
-Foto: Foto: Schanz
-Foto: Foto: Schanz
