"Alles Renaissance" auch an diesem Wochenende

02.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:50 Uhr

Höfisches Theater und schöne Tänze erwarten die Besucher zum Finale des Schlossfestes in Neuburg. - Foto: Sepp Meier

Neuburg (pes) "Alles Renaissance" heißt es noch einmal für drei Tage, wenn sich heute um 17 Uhr die Pforten des historischen Jahrmarktes in der Oberen Altstadt zum zweiten Schlossfest-Wochenende öffnen. "Wir peilen die 100 000-Besucher-Marke an", erklärt Marktvogt Friedhelm Lahn, Vorsitzender des Veranstalters, Verkehrsverein "Freunde der Stadt Neuburg".

Über 70 Gruppen

Neben einer Fülle von Veranstaltungen kultureller Natur gibt es an diesem Wochenende zwei absolute Höhepunkte im Programm des Historienfestes. Nummer eins ist das "Feuertheater auf der Donau" am Samstag. Drei Böllerschüsse werden den Besuchern den nahenden Beginn um 22.45 Uhr verkünden. Das Feuerwerk, arrangiert zu Paul Winters Steckenreitermusik in einer Aufnahme des Bayerischen Symphonieorchesters und der Choreografie von Matthias Schieber, werden zum Jubiläum 20. Schlossfest "ganz besonders fulminant", verspricht der Marktvogt. Deshalb ist als "Zugabe" auch eine Lichtspiel-Ouvertüre vorgesehen. Doch welche Leuchtformationen sich dahinter verbergen, will der Marktvogt noch nicht verraten. Wegen der Darbietung muss der Nachtbergweg am Samstag von 20 bis 23.30 Uhr gesperrt werden.

Höhepunkt Nummer zwei ist der Festzug, der sich am Sonntag um 11 Uhr in der Rohrenfelder Straße in Bewegung setzt. 2300 historisch Gewandete in über 70 Gruppen werden über die Grünauer Straße, den Donaukai und über die Luitpoldstraße dorthin ziehen, wo vor 33 Jahren alles begann: Zum Schloss, in dessen Hof 1976 Schlossfest Nummer eins gefeiert wurde. Großer Auftrieb in Neuburgs Straßen also: Neben lokalen Gruppen werden sich an dem Festzug auch eine Fuggergruppe aus Augsburg, Fahnenschwinger aus dem italienischen Pescia, Delegationen aus der Partnerstadt Sète und aus Dortmund sowie Neuburger Gruppen, die längst zu Säulen des Schlossfestes geworden sind, beteiligen. Und die werden sicher nicht mit Einlagen geizen, so dass Lahn damit rechnet, dass das Schlusslicht des Zuges erst nach zirka zwei Stunden in der Oberen Altstadt ankommt. Auch eine Hundemeute, Falkner mit Greifvögeln und zahlreiche Pferde werden dabei sein. Ein Tierarzt untersucht die Rösser unmittelbar vor dem Start, nervöse Tiere würden aus Sicherheitsgründen von der Teilnahme ausgeschlossen.

Kraxler und Fälscher

"Wichtig ist, dass nix passiert", sagt Lahn. Mit den bisherigen Zwischenfällen bei einem Fest in diesen Dimensionen könne man leben. Ein Bierzeichenfälscher wurde von der Polizei dingfest gemacht. Allerdings seien am vergangenen Wochenende auch ungültige Marken, wie sie von den Wirten ausgegeben werden, in einer Zahl im oberen zweistelligen Bereich in Umlauf gelangt. Genauso wie einige gefälschte 20-Euro-Scheine, wegen derer die Polizei ermittle. Lahn hat alle Beteiligten um besondere Achtsamkeit gebeten. Weil zwei Neuburger Studenten im Alter von 19 und 21 Jahren sowie zwei 14-Jährige vergangenes Wochenende auf das Gerüst an der Hofkirche kraxelten, warnt jetzt noch einmal die Polizei vor derartigen Aktionen: Eine solche Tat stellt einen Hausfriedensbruch dar und wird strafrechtlich verfolgt. Gegen alle Beteiligten wurde Strafantrag gestellt.

Der historische Jahrmarkt ist heute von 17 bis 23 Uhr, am Samstag von 14 bis 24 Uhr und am Sonntag von 12 bis 23 Uhr geöffnet. Karten für die Kulturveranstaltungen gibt es in der Touristinfo, telefonische Reservierungen unter (0 84 31) 55-240 sind möglich.