Kleinhohenried
Information nach Maß

Ein Gesamtkonzept soll die Einrichtungen im Haus im Moos moderner und letztlich auch erfolgreicher machen

26.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr
Erlebnispädagogik im Haus im Moos. −Foto: Hammerl

Kleinhohenried (DK) Quo vadis Haus im Moos? Diese Frage sollen die Verantwortlichen der Einrichtung im Karlshulder Ortsteil Kleinhohenried nun beantworten. In einem Jahr soll laut dem gestrigen Beschluss des Stiftungsrats ein Gesamtkonzept für Umweltbildungsstätte und Freilichtmuseum vorliegen.

Beim Alltagsgeschäft im Haus im Moos hapert es derzeit etwas, wie die Mitglieder von Stiftungsrat und Stiftungsvorstand bei der Sitzung gestern Vormittag erfuhren. Vor allem Einzelbesucher und Gruppen kommen nur selten in die Einrichtung; entsprechend dazu sinkt auch die Zahl der Führungen durch das Museum und über das Gelände stetig. Ganz anders sieht es hingegen bei der Pädagogik mit Beherbergung aus. Und auch das Tagungsgeschäft und das Jahrsprogramm laufen zur vollen Zufriedenheit der Verantwortlichen. "Doch es gibt kein Gesamtkonzept und das ist das Problem", fasste Museumsleiter Friedrich Koch die fehlende Vernetzung der einzelnen Partner - also Freilichtmuseum, Umweltbildung und Donaumooszweckverband - zusammen. Das Kuriose an dieser Situation: Rein räumlich sind alle drei Einrichtungen längst eng miteinander verzahnt.

Bis das auch konzeptionell der Fall sein wird, werden jedoch noch einige Monate vergehen. Voraussichtlich in einem Jahr soll feststehen, wie das Haus im Moos vermehrt Touristen anlocken soll. Ein Datum, das freilich nicht jedem passt, wie ein kurzer Gefühlsausbruch des Landrats und Stiftungsratschefs zeigte. Roland Weigert hätte sich eine Vorlage bis Ende dieses Jahres gewünscht, erklärte sich aber schließlich mit dem Kompromiss für eine einjährige Arbeitsphase einverstanden. "Von unserer Seite her geht es hier nicht um Monate", erklärte hingegen Michael Asam (SPD), stellvertretender Bezirkstagspräsident von Oberbayern und Vize-Vorsitzender des Stiftungsrats. Seiner Ansicht nach ist entscheidend, dass am Ende "etwas Vernünftiges herauskommt".

Wie das aussehen kann, weiß derzeit natürlich noch niemand. Schon jetzt ist aber klar, dass die einzelnen Ausstellungen im Haus im Moos dabei eine wesentliche Rolle spielen werden. Auch die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Infrastruktur und Veranstaltungsprogramm sollen in die Überlegungen einfließen. Berichte über den Verlauf der Gespräche soll es regelmäßig in den Sitzungen des Stiftungsrats geben. Museumsleiter Koch zufolge ist auch noch die Frage zu klären, "welchen Weg wir dabei überhaupt einschlagen wollen".

Zumindest beim Hofstetter-Hof ist das mittlerweile geklärt, wie Koch den Teilnehmern der Sitzung berichtete. Sowohl innen als auch außen wird das Anwesen demnach aufgewertet, es soll künftig besser verdeutlichen, wie die Menschen im Jahr 1924 im Donaumoos gelebt haben. Den jetzigen Zustand hielt der Museumsleiter hingegen für stark verbesserungswürdig. Viel Lob gibt es für dieses Vorhaben aus München. "Der Bezirk begrüßt dieses Konzept", sagte Michael Asam. Der Vize-Präsident des Bezirkstags berichtete, dass auch der Kooperationsausschuss von SPD und CSU das Konzept begrüßen. Eine Aussage, die auch der Gachenbacher Bezirksrat Robert Knöferl (CSU) bestätigte.

Während die Finanzierung dieser Maßnahme per Sonderumlage keine große Diskussionen auslöste, waren die Mitglieder des Stiftungsrats darüber uneins, ob diese Regelung automatisch auch bei künftigen Projekten anwendbar ist. Nötig wäre dafür eine Satzungsänderung - und dieser erteilte Michael Asam für den Bezirk eine klare Absage. "Diese Maßnahme hier unterstützen wir sehr wohl und auch in diesem Umfang", erklärte er. Eine Grundsatzentscheidung jedoch nicht. Mit einem pauschalen Ja fürchtet der Bezirk massive Mehrkosten, immerhin ist Oberbayern an zahlreichen derartigen Museen beteiligt. "Wir wollen deshalb weiterhin Einzelfallentscheidungen", so Asam. Das akzeptierte das Gremium, dennoch soll es bis zur nächsten Sitzung mehrere Modellvarianten zur Finanzierung von Sonderprojekten geben.

Im aktuellen Fall werden die Kosten über insgesamt 38 800 Euro gerecht unter den einzelnen Mitgliedern aufgeteilt. Das bedeutet für den Bezirk und den Landkreis jeweils 37,4 Prozent, also gut 11 500 Euro, für die Gemeinde Karlshuld 10,2 Prozent (gut 3150 Euro) sowie für Königsmoos und Karlskron jeweils 7,5 Prozent, also je knapp 2300 Euro. Dazu kommt ein Zuschuss von der Landesstelle für nicht staatliche Museen, der voraussichtlich bei 8000 Euro liegen wird.

Auch ein Bericht über den Bauunterhalt stand auf der Agenda der gestrigen Sitzung. Demnach hinkt der Ist-Stand mit derzeit knapp 40 000 Euro dem Plan mit rund 130 000 Euro noch etwas hinterher. Der Grund: "Die meisten Rechnungen kommen erst im Herbst", so Koch.