Neuburg
Impfen rund um die junge Familie

Fünfte bayerische Impfwoche vom 23. bis 29. April - Vermeintliche Kinderkrankheiten treten nun häufiger bei Erwachsenen auf

22.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr
Ein geimpftes familiäres Umfeld schützt Neugeborene. −Foto: Foto: dpa/Archiv

Neuburg (DK) "Impfen rund um die junge Familie" ist das Motto der fünften bayerischen Impfwoche, die das bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege zusammen mit der bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) vom 23. bis 29. April 2018 parallel zur Europäischen Impfwoche 2018 veranstaltet.

Die bayerische Impfwoche macht mit zahlreichen landesweiten Aktionen auf die empfohlenen Impfungen vor und während der Schwangerschaft bei den werdenden Eltern und bei den Kontaktpersonen von Neugeborenen wie Geschwistern, Großeltern sowie medizinischem Personal wie Hebammen und Ärzten aufmerksam. Hintergrund ist, dass vermeintliche Kinderkrankheiten wie zum Beispiel Masern oder Keuchhusten mittlerweile vermehrt im Erwachsenenalter auftreten. Somit stellen infektiöse Familienangehörige, andere Verwandte oder Bezugspersonen eine Gesundheitsgefahr für noch nicht geimpfte Neugeborene dar. Die bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen ist Initiator dieser Impfwoche. Sie vereint Ärzteverbände, den öffentlichen Gesundheitsdienst, Apothekenverband, Hebammenverband, die Kassen und viele weitere industrieunabhängige Akteure, denen eine fundierte Information der Bevölkerung zum Impfschutz ein Anliegen ist.

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml betonte zum Start der bayerischen Impfwoche: "Als zweifache Mutter und Ärztin liegt mir die Gesundheit unserer Kleinsten besonders am Herzen. Ein gesundes und vollständig geimpftes Umfeld schützt Neugeborene am besten vor Infektionskrankheiten. " Die Ministerin ergänzte: "Erwachsene sind sich meist nicht bewusst, dass sie ohne Impfschutz als mögliche Krankheitsüberträger eine Gesundheitsgefahr für noch nicht geimpfte Babys und Kleinkinder sein können. Neugeborene können an einigen Infektionen wie etwa Masern oder Keuchhusten schwer erkranken und bleibende Schäden davon tragen. Deshalb widmet sich die diesjährige bayerische Impfwoche dem wichtigen Thema 'Impfen rund um die Familie'. Gemeinsam mit der LAGI und den bayerischen Gesundheitsämtern informiert das bayerische Gesundheitsministerium über die empfohlenen Impfungen für Schwangere und alle Bezugspersonen des Neugeborenen. "

Die bayerischen Gesundheitsämter beraten vom 23. bis 29. April verstärkt zu allen Impffragen rund um die junge Familie. Wer sicher gehen möchte, ausreichend geimpft zu sein, kann den Impfpass auch im Gesundheitsamt Neuburg-Schrobenhausen zu den üblichen Öffnungszeiten überprüfen lassen. Ebenso stehen für Impffragen in dieser Woche im besonderen Maße viele niedergelassene Ärzte, Betriebsärzte sowie Apotheker zur Verfügung.

Dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden in diesem Jahr bei den impfpräventablen Infektionskrankheiten bislang 20 Masernfälle, 51 Mumps- und 1292 Windpockenfälle gemeldet. Bei Keuchhusten gab es 1050 Meldungen und 41648 Grippefälle verzeichnete das LGL in diesem Jahr bislang in Bayern. Im Bereich des Gesundheitsamtes Neuburg-Schrobenhausen kam es in diesem Jahr und im vergangenem Jahr bislang zu keiner Masernerkrankungen. Zuletzt sind im Kreis 2016 zwei Masernfälle aufgetreten.

Im Rahmen der bayerischen Impfwoche werden konkret die empfohlenen Impfungen vor einer Schwangerschaft (Masern, Mumps, Röteln (MMR), Windpocken (Varizellen)), Keuchhusten (Pertussis) im Rahmen der Impfung gegen Diphterie und Tetanus und während der Schwangerschaft (Influenza) beworben. Ab dem Zeitpunkt der Geburt sind die Impfungen für alle Kontaktpersonen von Neugeborenen (MMR, Windpocken, Keuchhusten, Pneumokokken, Influenza) von Bedeutung.