Neuburg
Gespenster im Neuburger Stadttheater

09.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:35 Uhr

Neuburg (DK) Mit seinem Familiendrama "Gespenster" löste Henrik Ibsen 1881 einen echten Skandal aus: Die im Stück enthaltene Kritik an Ehe, Kirche und Inzest wurde nach Erscheinen von etlichen europäischen Theatern abgelehnt, so dass die Uraufführung in Chicago stattfinden musste.

Am Dienstag, 17. April, und Mittwoch, 18. April, wird das Drama in einer sensiblen Inszenierung mit Anja Kruse in der Hauptrolle um jeweils 20 Uhr im Rahmen der Starken Stücke im Neuburger Stadttheater gezeigt.

Auf Frau Alvings Gut spukt es. Doch handelt es sich um sehr weltliche Gespenster, die dort umgehen: Wiedergänger aus einer verdrängten Vergangenheit, welche im Handlungsverlauf allmählich ans Licht treten. Die eigentliche Hauptperson, Patriarch Alving, ist zu Stückbeginn längst tot. Das dunkle Erbe des Kammerherrn aber enthüllt sich erst jetzt. Sohn Osvald wurde schon als Kind aus dem Haus gegeben, damit er die Ehrfurcht vor seinem Vater nicht verliert und mit der Lüge aufwächst, sein Vater wäre ein Ehrenmann. Die Jahre gehen dahin. Nun soll dem Patriarchen Alving ein Denkmal gesetzt werden - und der inzwischen erwachsene Sohn Osvald kehrt aus Paris heim.  

Helene Alving ist hin- und hergerissen zwischen der eigenen Sehnsucht nach Wahrheit und Freiheit und den von ihr selbst fälschlicherweise in die Welt gesetzten Illusionen ihres Sohnes. Sie beginnt, Position zu beziehen gegen die bürgerliche Gesellschaftsordnung, ihre Konventionen, Pflicht- und Eheauffassungen. Sie sind das, was sie "Gespenster" nennt.

Wenige Restkarten sind unter anderem in der Neuburger Geschäftsstelle des DONAUKURIER, Telefon (08431) 6476520, erhältlich.

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