Neuburg (r) Der Countdown zur Neuburger Religionsausstellung läuft. Jetzt weiß auch München Bescheid; gestern warben Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Roland Thiele vom Historischen Verein im Münchener Presseclub für das Neuburger Projekt. Und zwar sehr erfolgreich nach Einschätzung des Oberbürgermeisters.
Ein gutes Dutzend Journalisten war gekommen, um den neuen Katalog in Empfang zu nehmen und die Besonderheiten der Gegenreformation in Neuburg zu erfahren. Roland Thiele und Historiker Michael Henker gingen ins Detail und blieben keine Antwort schuldig.
Auf der Rückfahrt nahmen die Neuburger ein interessantes Exponat aus dem Staatsarchiv mit zur Ausstellung. In der Urkunde schreibt Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm seinem Vater Philipp Ludwig, dass er zum katholischen Glauben übergetreten ist.
Wie berichtet, eröffnet Horst Seehofer am Freitag die hochwertig ausgestattete Schau „Fürstenmacht und wahrer Glaube“. Der Ministerpräsident wird den Weg von der evangelischen Schlosskapelle über den Fürstengang zur katholischen Hofkirche gehen und 150 Exponate, darunter wahre Kirchenschätze, sehen.
Der Historische Verein stemmt das ehrgeizige Projekt zusammen mit der Stadt Neuburg und der Bayerischen Schlösserverwaltung. Die Kosten summieren sich auf annähernd eine Million Euro.
Während der Öffnungszeit vom 15. Juli bis 5. November bieten die Beteiligten ein üppiges Kulturprogramm an. Es beginnt am Sonntag mit einem großen Open-Air-Gottesdienst der evangelischen Kirchengemeinden auf dem Schrannenplatz. Sonntagabend spielt um 19 Uhr die Capella Nova, ein im Jahr 2002 gegründeter A-Capella-Chor, unter Leitung von Sabine Moosheimer in der Studienkirche. Am 23. Juli geht es mit Gesang, Fidel, Blockflöten und Gamben in der Schlosskapelle weiter, wenn die Gruppe Laudato Si unter Leitung von Sabine Nittel aufspielt. Am 27. Juli spricht der renommierte Wissenschaftler Professor Manfred Gerwing zur Theologie des Johannes Eck im Grünen Saal des Schlosses. Historische Musik des 15. und 16. Jahrhunderts wird am 30. Juli um 19 Uhr von der Gruppe Platerspil in der Schlosskapelle gespielt, wobei Lieder und Instrumentalstücke mit lustigen, zuweilen auch nachdenklichen Texten auf dem Programm stehen. Der Eintritt zu allen vier Veranstaltungen ist frei.
Ein kleiner Höhepunkt ist der Poetry Slam, der am 28. Juli unter Moderation des zweifachen fränkischen Poetry-Slam-Meisters Michael Jakob (Zirndorf) in der sommerlichen Atmosphäre des Stadtmuseumsgarten ausgetragen werden soll. Die Stadtbücherei hat Poeten und Poetinnen aus Bayern eingeladen, die zum Motto „Im Anfang war das Wort“ slammen, darunter die bayerische Vizemeisterin Frederike Jakob (Erlangen), die fränkische U20-Meisterin Lara Ermer (Fürth), der Bayernslam-Finalist Felix Kaden (Erlangen), Martin Geier und Steven (beide Nürnberg). Karten für die Veranstaltung für fünf Euro sind ab sofort im Bücherturm, in der Touristinfo und an der Abendkasse erhältlich.
