Fürstenfeldbruck (szs
Keiner hat so viel Blut gespendet wie er

Harald Janson aus Karlshuld als Spitzenreiter Auch Hubert Schmid aus Neuburg sticht heraus

30.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:14 Uhr

Felix Brunner brauchte viele Blutspenden zum Überleben - nun hat er die Paralympics 2018 im Visier. - Foto: Toplak

Fürstenfeldbruck (szs/DK) In ganz Oberbayern hat niemand so viel Blut gespendet wie Harald Janson aus Karlshuld. Nun wurde der 64-Jährige in Fürstenfeldbruck für sein Engagement ausgezeichnet - zusammen mit verdienten Blutspendern aus dem Freistaat. Darunter waren auch einige aus der Region.

Als Felix Brunner die 800 Blutspenden erwähnt, erstarren die Gesichter der 300 geladenen Blutspender aus Oberbayern im Veranstaltungsforum in Fürstenfeldbruck. Diese hatte der junge Mann allein benötigt, als er 2009 nach einem Unfall beim Bergsteigen 30 Meter in die Tiefe stürzte. Viele Operationen musste er überstehen, um zu überleben. "Ich bin überzeugt, dass einige dieser Blutspenden auch von Ihnen stammten", freute sich der 26-jährige Allgäuer über diese Gelegenheit. Heute kann der junge Mann seinen nach wie vor stark vorhandenen Sportsgeist ausleben und auch mit dem Handicap des Rollstuhls seine Ziele erreichen: So überquerte er als erster Handbiker 2013 die Alpen und hat als Monoskifahrer die Paralympics 2018 im Visier. Wenn er als Motivationsredner in Schulen und Firmen über diese Erfolge und Visionen spricht, fordert er automatisch jeden heraus, die eigenen Vorhaben nicht aus den Augen zu verlieren.

"Die Langzeit-Blutspender im Fürstenfeldbrucker Veranstaltungsforum hat er mit seiner Geschichte sprachlos gemacht, vor allem aber auch motiviert, sich weiter für andere Menschen einzusetzen und diesen Einsatz in ihrem Umfeld weiter zu tragen", heißt es in einer Pressemitteilung des Roten Kreuzes.

Die geehrten Gäste aus Oberbayern kommen zusammen auf 25 775 Blutspenden. Unter ihnen waren 68 Spender aus dem Kreisverband Eichstätt, sechs aus Ingolstadt und 26 Spender aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. "Der Superspender mit sage und schreibe 175 Blutspenden in einer langen Blutspender-Karriere heißt Harald Janson und kommt aus Karlshuld im Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen", lobte das Rote Kreuz den Karlshulder.

"Das erste Mal bin ich einfach aus Interesse zum Spenden gegangen", erzählt Janson unserer Zeitung. Das war vor rund 18 Jahren. "Zwischenzeitlich habe ich mal aufgehört, weil ich eine schwere Operation hatte, aber seit zehn Jahren bin ich immer regelmäßig gekommen." Die BRK-Kräfte in der Ostendschule in Neuburg freuten sich schon wenn er kommt. "Ich bin meistens der Letzte. Wenn ich komme, haben sie bald Feierabend", erzählt der Karlshulder und lacht. Wie viele Leben er gerettet hat, weiß er nicht, aber er hat ein Ziel: "Ich will die 200 Blutspenden noch voll bekommen, momentan stehe ich bei 177."

Damit ragt er unter den Spendern heraus, große Leistungen haben aber auch andere vorzuweisen: Insgesamt sieben geehrte Spender haben 150 Blutspenden zu Buche stehen, darunter Albert Langenmaier aus Schrobenhausen und Hubert Schmid aus Neuburg.

Mit einem bunten Unterhaltungsprogramm und bekannten Entertainern wie BR-Moderator Michael Sporer oder Kabarettist Chris Böttcher überbringt der BSD den Lebensrettern seinen Herzensdank im Namen aller Patienten in Bayern. "Nur durch die Hilfe treuer Blutspender wie Sie, die regelmäßig ihr Blut geben, können Blutspendeempfänger wie Felix Brunner weiterleben oder wie er es sagt: zurückkehren in dieses wunderbare Leben", betonte Georg Götz, Kaufmännischer BSD-Geschäftsführer.