Rennertshofen
Party nonstop für Faschingsfans

Umzüge in Bertoldsheim und Rennertshofen begeistern Tausende Besucher

11.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

−Foto: Ralf Schmitt

Rennertshofen/Bertoldsheim (DK) Gut gelaunte Teilnehmer, bunte und fantasievolle Kostüme und ideenreich gestaltete Faschingswagen haben die beiden Umzüge in Bertoldsheim und Rennertshofen geprägt. Das gefiel dem Publikum: Insgesamt rund 13.000 Besucher genossen den Trubel.

Vor allem das politische Geschehen bot den Teilnehmern der beiden Umzüge am Samstag in Bertoldsheim und am Sonntag in Rennertshofen reichlich Stoff bei der Gestaltung von Wagen und Kostümen. Unter anderem die Große Koalition in Berlin, die Enthüllung der sogenannten Paradise Papers und die Suche nach einem dritten Nationalpark im Freistaat fanden sich plötzlich im Faschingstreiben in der Marktgemeinde wieder. Die Bürgerinitiative Trassenstopp Rennertshofen widmete sich unterdessen der Energiewende, denn die verschläft das Land aus Sicht der Mitglieder komplett. Da helfen wohl auch die Weckrufe im Fasching nichts. Aus Marxheim schwirrten unterdessen Blutsauger heran: Stechmücken, die im Sommer nicht nur den dortigen Bürgern Schweißperlen auf die Stirn treiben.

 

Auch Rennertshofens Bürgermeister Georg Hirschbeck, der sich die Umzüge natürlich nicht entgehen ließ, sowie seine Gemeinderäte bekamen beim lustigen Treiben ihr Fett weg - vor allem von den Riedensheimer Vereinen, die das Aus für das Langzeitprojekt Kinoseum aufs Korn nahmen. Also: "Die unendliche Geschichte" mit Alfred Bircks in der Hauptrolle. Der war bekanntlich nach der Entscheidung gegen das Projekt als Marktrat zurückgetreten. Die Feuerwehrjugend prangerte hingegen das Wirtshaussterben in Rennertshofen an. Ein Mittel dagegen hatten die Mitglieder allerdings auch nicht parat. Spott musste sich sogar die Bertoldsheimer Garde anhören. Die Gruppe "Bernza 66-73" monierte auf amüsante Weise, dass beide Prinzenpaare heuer aus dem Burgheimer und Rainer Gemeindegebiet und damit aus Orten südlich der Donau kommen.

"Der Fasching in Bernza ist für immer mehr Leute ein richtiger Geheimtipp."

Moderatorin Stefanie Czerny

 

Klar ist jedenfalls: Der diesjährige Fasching in Rennertshofen und Bertoldsheim gehört zu den buntesten und abwechslungsreichsten in den vergangenen Jahren. Und auch zu den teilnehmerstärksten: Nach Bertoldsheim waren zur 34. Auflage 76 Gruppen gekommen - ein neuer Rekord, wie Moderatorin Stefanie Czerny stolz verkündete. Woher diese Beliebtheit kommt? "Der Fasching in Bernza ist für immer mehr Leute ein richtiger Geheimtipp." Und auch im eigenen Ort ist die Akzeptanz riesig, wie zwölf Gruppen zeigten - beachtlich für ein Dorf mit gerade mit mal gut 700 Einwohnern. In Rennertshofen zählten die Organisatoren des ORF, des Organisationsteams Ranzhofer Faschingsumzug, rund 60 Gruppen. Und die verwandelten die Marktstraße - ebenso wie am Tag zuvor die Teilnehmer in Bertoldsheim die dortige Marxheimer Straße - in eine richtige Partymeile.

 

Einziger Wermutstropfen für die Rennertshofener: das nasskalte Schmuddelwetter. Hatte es am Vortag in Bertoldsheim bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt nur gelegentlich etwas geschneit, fiel gestern ein steter Nieselregen. Teilnehmer und Zuschauer störte das wenig, auch wenn etwas weniger Leute am Straßenrand feierten. Das Fazit der Neuburger Polizei fiel nach den beiden Umzügen ebenfalls positiv aus: Bei beiden Veranstaltungen verzeichneten die Beamten keinerlei Vorkommnisse.