Neuburg
Es bleibt bei gekürzten Öffnungszeiten im Freibad

Mehrheit bestätigt Sparbeschluss - "Stadtwerke sollen selbst am Personalstand sparen"

24.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr
Im Hochsommer kommt es schon mal zu einem Massenandrang im Brandlbad. Zur Diskussion stehen jetzt die "ruhigen" Vormittage. −Foto: Foto: r

Neuburg (r) Es bleibt dabei: Wenn das Neuburger Freibad im Mai öffnet, müssen sich die Besucher auf verkürzte Eintrittszeiten einstellen.

Der Stadtrat bestätigte gestern mit 25:6 Stimmen einen entsprechenden Beschluss des Werkausschusses und die Sparlinie der Stadtwerke.

Das Brandlbad öffnet demnach am Montag, Mittwoch und Donnerstag erst um zwölf Uhr mittags (außer Ferienzeit und an den Wochenenden). Außerdem soll es konsequent keinen Doppelbetrieb mehr mit dem Hallenbad geben. Um die Ausfallzeit zu kompensieren, schlug Elfriede Müller (CSU) die Gründung eines Fördervereins vor, der die Stadtwerke unterstützen und eventuell ehrenamtliche Aufsichten einsetzen könnte. Bäderleiter Tobias Weishaupt hält den Betrieb per Ehrenamt allerdings für ausgeschlossen.

Hans Mayr, einer von wenigen Stadträten, die im Brandlbad schwimmen, setzte sich vergeblich für den Beibehalt der gewohnten Öffnung ein. Es sei doch "widersinnig", wenn man das Freibad für eine halbe Million Euro an das Nahwärmenetz anschließe und dann die Öffnungszeiten kappe. Die Stadtwerke sollten sich andere Ansätze zum Einsparen suchen, so der CSU-Stadtrat. Mit der neuen Regelung stellt der Betreiber vom bisherigen Zweischichtbetrieb auf eine Schicht um. Das Stammpersonal könne dann problemlos Überstunden abbauen und man benötige weniger externe Kräfte. Ein Ensparpotenzial von 33000 Euro sei damit möglich, so Andreas Bichler, stellvertretender Werkleiter. Ein Badegast im Brandl werde mit 10,56 Euro subventioniert, das sei überdurchschnittlich. Insgesamt fahre das Freibad 788 000 Euro Jahresverlust ein. Für Werkreferent Roland Harsch (FW) "sind die Zeiten vorbei, wo wir uns das leisten können. " Die Kürzung sei "nur der erste Schritt. " Und der sei machbar, so Theo Walter (Grüne), "denn das Geschrei wird noch lauter, wenn wir stärker eingreifen müssen. "

Befürworter der vollen Öffnungszeiten wie Matthias Enghuber und Fritz Goschenhofer ("eine Verpflichtung gegenüber dem Bürger") standen auf verlorenem Posten. Die Stadtwerke müssten sparen, "wir haben über Jahre Millionen Defizite angehäuft", so Bürgermeister Hans Habermeyer. Die Diskussion werde "auf dem Rücken der Stadtwerke ausgetragen", so Roland Harsch, dann solle doch die Stadt gleich selbst die Bäder übernehmen.

Otto Heckl (CSU) forderte die Stadtwerkeleitung auf, "selber am Personalstand zu sparen. Da reden wir über ganz andere Summen. "

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