Einbrecher räumen Technisches Hilfswerk leer

Fahrzeughalle aufgebrochen – Werkzeug im Wert von gut 50 000 Euro gestohlen – Zugführer: "Bedingt einsatzbereit"

21.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Spurensicherung an der Monheimer Straße: Die Täter hatten leichtes Spiel. Die alte Sägehalle ist alles andere als gut gesichert, die Tore ließen sich ohne größere Probleme aufschieben. - Fotos: Schanz

Neuburg (szs) Motorsägen, Flexgeräte, Rettungsspreizer, Greifzüge, alle möglichen Kabel, Atemschutzmasken, Bohrmaschinen, komplette Werkzeugsätze: Einbrecher haben die Fahrzeughalle des Technischen Hilfswerks Neuburg geknackt und Werkzeuge im Wert von mindestens 50 000 Euro gestohlen. „Alles fort“, sagte Zugführer Christoph Schiele gestern bei der Schadensaufnahme und schüttelte mit dem Kopf. „Alles fort.“

Aufgrund des Umfangs des Diebesguts war zum Abtransport zumindest ein Kleintransporter erforderlich, berichtete die Polizei, die von einer Einbrecherbande ausgeht. Die Tatzeit muss zwischen Sonntag, 1 Uhr, und Mittwoch, 20 Uhr, liegen. Bereits am Mittwoch war bekanntgeworden, dass in mehrere Hallen an der Monheimer Straße eingebrochen worden war, allerdings hatten die Täter dort nichts gestohlen. Jetzt wurde das ganze Ausmaß deutlich: Am Mittwochabend gegen 20.30 Uhr bemerkten Neuburger THWler den Einbruch in ihr Domizil in der ehemaligen Halle der Firma Grünwald. Vier von neun abgestellten Fahrzeugen und Anhängern wurden aufgebrochen. Die Täter nahmen nur die wertvollsten Werkzeuge mit, sogar eine komplette Höhenrettungsausrüstung im Wert von mehreren tausend Euro. Einfachere Gegenstände, wie Beile oder Gummistiefel, rührten sie nicht an. „Es wird davon ausgegangen, dass das Diebesgut nicht von einer einzelnen Person alleine abtransportiert wurde“, erklärten die Ermittler, die gestern damit beschäftigt waren, genau zu erfassen, was gestohlen wurde, Seriennummern speicherten und die aufgebrochenen Fahrzeuge auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren untersuchten.

Die Tat führte drastisch vor Augen, wie miserabel die Halle gesichert ist: Die großen hölzernen Tore der ehemaligen Sägehalle ließen sich ohne große kriminelle Raffinesse aufschieben. Seit Jahren appellieren die Neuburger THWler an die Bundesverwaltung, ihnen endlich ein neues Domizil mit gescheiter Fahrzeughalle zu genehmigen, statt behelfsmäßig an zwei Standorten in der Donauwörther (Verwaltung) und Monheimer Straße (Fahrzeughalle) zu hausen. Und wirklich: Der Mietvertrag der Bundesverwaltung mit der Neuburger Baufirma Mayr ist unterschrieben. Zukünftig zieht das THW somit zentral in den Schleifmühlweg. „Dort sind wir viel besser vor Einbrüchen geschützt“, erklärte Schiele. Bereits vor zwei Wochen hatten Unbekannte ins Verwaltungsgebäude des THW eingebrochen und Beute im Wert von rund 7500 Euro mitgenommen.

Wie schätzt der Zugführer den momentanen Status des Technischen Hilfswerks Neuburg ein? „Bedingt einsatzbereit“, antwortet Schiele. „Für den Hochwasserschutz reicht’s.“

Hinweise zu dem Einbruch oder dem Verbleib der gestohlenen Werkzeuge und Maschinen erbittet die Polizei, Telefon (0 84 31) 6 71 10.