Unterstall
Ein Lokalmatador triumphiert

Werner Schleger gewinnt Luftgewehr-Titel beim Bezirksschießen - 88 Teilnehmer in Unterstall

15.04.2018 | Stand 23.09.2023, 2:55 Uhr
  −Foto: S. Hofmann

Unterstall (DK) Ordentlich Betrieb in Unterstall: Am Samstag trafen sich die Schützenkönige der 30 oberbayrischen Gaue und ermittelten auf der Anlage des Vereins Eichenlaub die diesjährigen Bezirksbesten. Mit Werner Schleger von Alpenrose Grimolzhausen hat ein Einheimischer einen der vier Wettbewerbe gewonnen.

Von Dachau, über Freising bis hin zu Garmisch-Partenkirchen und natürlich Neuburg sowie Aichach - eine so große Auswahl an Autokennzeichen wird es auf dem Parkplatz vor dem Schützenheim im beschaulichen Unterstall wohl kaum vorher schon zu sehen gegeben haben. Im Vereinshaus der heimischen Eichenlaub-Schützen herrschte eine Mischung aus betriebsamer Geschwätzigkeit und Spannung vor dem Bildschirm, der die Ergebnisse aus dem Keller übertrug. Vom Gastraum aus konnten alle Sportler, die noch nicht dran oder schon fertig waren, verfolgen, was die Konkurrenz an den zwölf Schießständen trieb. Wobei Konkurrenz beim Bezirkskönigsschießen ein nicht ganz passender Ausdruck zu sein scheint. Die Sportler kamen aus 30 verschiedenen Gauen, die über ganz Oberbayern verteilt sind, doch man kennt sich. Hier ein lautes "Servus!", da ein "Wie geht's dir?", immer wieder treffen alte Bekannte aufeinander und neben dem reinen Wettbewerb hat man sich viel zu erzählen.

Exakt 88 Schützinnen und Schützen traten am Samstag zwischen 10 und 15 Uhr an die elektronischen Schießstände. Im Keller war die Stimmung ausgelassen. Zwar ließen die Schützen die Konzentration nie missen und nahmen sich für so manchen Schuss sehr viel Zeit, doch zwischendrin wurde immer wieder geratscht und miteinander gelacht. 84 hatten sich bis Fristende am 1. April bei Gregor Liebe, seines Zeichens zuständiger Sportleiter für den Bezirk Oberbayern, angemeldet. Vier trugen sich am Samstag kurz vor Wettkampfbeginn in die Listen ein. Mitmachen durfte nicht jeder. Nur, wer ein Schützenkönig aus einem der 30 Gaue Oberbayerns ist, war teilnahmeberechtigt. Rein rechnerich ergibt das zwar 120 Schützen für den Wettbewerb, doch davon war man am Samstag weit weg. "Es hat ja nicht jeder Gau zum Beispiel eine Damenkönigin", erklärt Liebe die Diskrepanz zwischen Möglichkeit und Realität. "Auch Aufgelegt-Könige gibt es noch nicht überall", so Liebe. Das Aufgelegtschießen, bei dem die Schützen am Stand, wie der Name schon sagt, ihr Gewehr oder ihre Pistole auf ein Stativ auflegen dürfen, ist noch eine recht junge Disziplin, erfreut sich aber steigender Beliebtheit - gerade bei älteren Schützensemestern und Einsteigern. Der gastgebende Gau Pöttmes-Neuburg stellte mit drei Königen ebenfalls nicht die Maximalzahl an Teilnehmern. Zu den Lokalmatadoren zählten Katharina Birkmeir vom Schützenverein Eintracht Ambach, Werner Schleger (Alpenrose Grimolzhausen) und Margit Dußmann (Schützenfreunde Burgheim). Birkmeir ist aktuelle Gaukönigin im Luftgewehrschießen der Damen. Beim Bezirksvergleich schaffte es die Ambacherin auf Rang 17 unter 19 Teilnehmerinnen. Dußmann von den Schützenfreunden Burgheim ging als aktuelle Luftpistolenkönigin mit 22 Mitbewerben in der gemischten Disziplin an den Start. Sie kam mit einem 271,82-Teiler auf Platz 21.

Einen wahren Sahnetag hatte der aktuelle Luftgewehrkönig des hiesigen Gaus, Werner Schleger aus Grimolzhausen, erwischt. Er schaffte es beim Bezirksvergleich, den besten seiner zehn Schüsse nur 15,81 Hundertstelmillimeter entfernt vom exakten Mittelpunkt der Zielscheibe zu setzen. Der daraus resultierende 15,81-Teiler war zugleich der beste Schuss in diesem Wettbewerb - Schleger holte als einziger Lokalmatador damit einen Titel für den Gau Pöttmes-Neuburg.

"Es ist natürlich eine große Ehre, dass das Bezirksschießen bei uns stattfindet", sagte Ann-Kathrin Mayer, 1. Schützenmeisterin des gastgebenden Vereins, Eichenlaub Unterstall. "Wir waren alle schon ganz nervös, weil 80 bis 100 Schützen angekündigt waren. Aber es läuft doch super", befand die 20-Jährige Samstagmittag. Da die Wettkampfteilnehmer immer schubweise kämen, könnten ihre Vorstandskollegen und sie den Wettbewerb sogar ein bisschen genießen. Dass kein Unterstaller beim Bezirksschießen an den Stand treten darf, sei zwar schade. "Aber es genügt uns auch, gute Gastgeber zu sein."

Sebastian Hofmann