Eichstätt
Kunstwerke aus der Natur sind in Eichstätt zu bewundern

Kai Höppner und Gabriele Maier-Marx stellen in der Galerie "Leergut" aus

18.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:47 Uhr

Eichstätt (DK) Ein großer hölzerner Kopf steht vor vier Gemälden mit lila und weißen Wachstropfen. Neben einem hohen Holzoval hängt eine türkisfarbene Malerei. Die Künstler Kai Höppner und Gabriele Maier-Marx zeigen in der dritten Eichstätter „Leergut“-Galerie in der Westenstraße 8 ihre Werke.

Sehr naturverbunden ist die Ausstellung, so wie es auch die beiden Künstler sind. Anfang August sind sie in den leerstehenden ehemaligen Laden in der Westenstraße 8 eingezogen. Kai Höppner hatte den Tipp bekommen, dass es im Rahmen des Projekts „Leergut“, das von Hubert Klotzeck zusammen mit dem Projektbüro Eichstätt angeregt worden war, die Möglichkeit gibt, leerstehende Läden als Galerie anzumieten. Die Aktion soll zur Innenstadtbelebung beitragen. Nach dem ersten Projekt von Künstler Thom Kinzel in der Gabrielistraße 2 ist dort nun ein Antiquitätenladen untergebracht. Weil Höppner lieber mit anderen Kreativen zusammen ausstellt, hatte er die befreundete Künstlerin Gabriele Maier-Marx, die wie er aus Beilngries kommt, mit ins Boot geholt. Die Ausstellung in der neuen „Leergut“-Galerie ist eine Kombination aus den Werken beider Kunstschaffender. So stehen dort viele von Höppners hölzernen Figuren, ein menschengroßer Kopf, ein hohes Holzoval, das einer Rakete ähnelt. „Als Künstler bin ich immer auf der Jagd nach der perfekten Form, so wie ein Surfer auf der Jagd nach der perfekten Welle ist“, erklärt Höppner. Alle diese Figuren seien aus dem Moment heraus entstanden und einzigartig. „Deswegen steckt auch immer ein Stück Seele des Künstlers im Werk.“ Bewusst gibt er seinen Skulpturen auch keine Namen. Oft tun das die Kunden dann aber selbst.

Höppner ist seit zehn Jahren Skulpteur, die meisten seiner Werke sind aus Holz. Vor allem auf internationalen Bildhauersymposien ist er unterwegs. Für ein bis zwei Wochen kommen dort Bildhauer zusammen und verwirklichen Projekte. „Dieser kulturelle Austausch macht das Arbeiten noch viel interessanter und bringt einen selbst weiter“, erzählt Höppner begeistert.

In Gabriele Maier-Marx’ Arbeiten ist das Werden des Lebens dargestellt. „Adam und Eva“, auf Augenhöhe und sich damit ebenbürtig, begrüßen den Besucher als Holzfiguren. Die vier Elemente sind auf Gemälden dargestellt, das „Feuer“ mit Asche, die „Erde“ mit Ton gemalt. In der „Evolution“ kritisiert die Künstlerin durch hierarchisch angeordnete, verschiedenfarbige Tonmännchen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe. Der Kreislauf schließt sich mit der „Quelle“.

Professionelle Keramikerin und Künstlerin ist Maier-Marx schon seit über 30 Jahren. Lange hat sie im Ausland gelebt und gearbeitet. Dabei hat sie vor allem die indianische Kunst beeindruckt. „Das hallt immer noch nach“, sagt sie. In ihrem Laden verkauft sie ihre Werke und arbeitet auch gerne mit Menschen. „Dass unsere Werke so gut zusammenspielen, ist schon toll“, freut sich Maier-Marx. Bis Ende September ist die Galerie in der Westenstraße 8 noch geöffnet, immer mittwochs und samstags von 10 bis 13 Uhr.