Ehekirchen
Bundesminister in spe spricht Klartext

CSU-General Andreas Scheuer beim Frühschoppen "SPD-Gewürge geht mir auf den Senkel"

25.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:46 Uhr

Die CSU im Landkreis war zufrieden mit ihrem Generalsekretär Andreas Scheuer (3. v.l.). Flankiert von MdB Reinhard Brandl (links) und den örtlichen Parteifreunden trug er sich ins Goldene Buch ein. Landratsbewerberin Astrid Dengler (2.v.r.) wich nicht von seiner Seite. - Foto: r

Ehekirchen (r) Deutschland braucht endlich eine Regierung und Bayern die CSU - mit diesem Motto schwört CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer seine Parteifreunde auf die Landtagswahl im Oktober ein.

Beim Sonntagsfrühschoppen in Schönesberg hörten 120 Besucher viel Unmut über das Zaudern der SPD und Entschlossenheit, die Zukunftsthemen anzugehen.

Einen CSU-Promi, "der die Dinge klar anspricht", wünschte sich die Ehekirchener CSU mit ihrem Ortsvorsitzenden Michael Brassler. Der Wunsch wurde erfüllt, der "General" reiste direkt aus Passau an und sprach eineinviertel Stunden akzentuiert, inhaltsreich und ohne Manuskript. CSUler aus dem ganzen Landkreis waren gekommen, und natürlich auch Landtagsbewerberin Astrid Dengler.

Dass er als Generalsekretär nicht immer jeden politischen Gegner "auf den Grill legen muss", wird Andreas Scheuer vielleicht bald nicht mehr extra betonen müssen. Er ist heftig als Bundesverkehrsminister im Gespräch. MdB Reinhard Brandl jedenfalls hofft, dass sein langjähriger (Partei-)Freund "gesetzt" ist und demnächst "eine zentrale Rolle spielen wird."

Voraussetzung dazu sei, dass die SPD "den Weg der Vernunft" gehe, das heißt, dass der Mitgliederentscheid für die Große Koalition positiv ausfällt. "Regieren ist keine Strafe", das weiß der Ingolstädter Bundestagsabgeordnete und betont in Schönesberg erneut die Bereitschaft seiner Partei, verlässlich Regierungsverantwortung zu übernehmen und "sich nicht aus dem Staub zu machen." Sowohl im Berliner Durcheinander wie bei der Wahl in Bayern kommt es für Reinhard Brandl "auf die CSU an wie noch nie in ihrer Geschichte."

Das Alleinstellungsmerkmal der CSU, die Alleinregierung in Bayern, gibt Andreas Scheuer als politisches Ziel dieses Jahres aus. Eine weitere "Leidenszeit" mit einer FDP-Koalition brauche man nicht, "wer in Berlin nicht regieren will, braucht es in Bayern auch nicht."

Jamaika wäre gar nicht so schlecht gewesen, findet der CSU-Generalsekretär, "aber dann ist ein Christian Lindner in der letzten Nacht aufgestanden und gegangen." Die Verhandlungsergebnisse hätten gepasst, für die Landwirtschaft wären 900 Millionen Euro vorgesehen gewesen. Jetzt müsse man 150 Tage nach der Wahl weiter warten, "ein lästiges Warten auf die Sozialdemokratie". Das Hinauszögern und Verhalten der SPD, "dieses Gewürge geht mir auf den Senkel", rief Andreas Scheuer in den Saal.

Nachdem die Wirtschaft in weiten Teilen des Landes boomt, braucht es weitere Parameter für die von Andreas Scheuer gewünschte "geistig-gesellschaftliche Wiedervereinigung". Dazu gehörten beste Zukunftschancen für die Jugend und ein Gefühl für Heimat. Heimat sei "nicht Wischiwaschi und Multikulti, sondern Vereinsleben, ehrenamtlicher Einsatz, ein gesundes Zusammenleben nach Traditionen und Kultur, die in Bayern immer von Offenheit bestimmt war", so die Definition des CSU-Generals. Im Super-Innen-und Heimatministerium "können wir es jetzt beweisen." Fest stehe auch, "dass wir der Kriminalität keinen Millimeter Raum lassen dürfen". Andreas Scheuer sprach von der Begrenzung der Zuwanderung, sieht die vereinbarten 3,5 Milliarden Euro für die Digitalisierung als bei weitem nicht ausreichend an und hält es "für ein entscheidendes Thema, ob man sich in den Städten künftig bezahlbares Wohnen leisten kann." Er sprach auch über CSU-Chef Horst Seehofer, der politische Größe gezeigt habe und den Bundeskanzlerin Angela Merkel sehr gebeten habe, "mit seiner Mega-Erfahrung das Innenministerium zu übernehmen." Zusammen mit Markus Söder könne es gelingen, die "hyper-erfolgreiche Zeit fortzusetzen."