Ehekirchen
Engpass bei den Krippenplätzen

Gemeinderat Ehekirchen beschließt zweiten Standort im Pfarrhof Walda

29.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:24 Uhr

Kinderbetreuungsplätze sind ein heißes Eisen in den Kommunen. In Ehekirchen steht derzeit nur noch ein Krippenplatz zur Verfügung. Als schnelle Lösung soll im Pfarrhof Walda eine Gruppe untergebracht werden - dort soll dann auch dauerhaft eine Krippe entstehen. ‹ŒArch - foto: Schanz

Ehekirchen (DK) Nur noch ein Kinderkrippenplatz ist frei. Bei dieser Bestandsmeldung klingelten im Ehekirchener Rathaus die Alarmglocken. Um schnell Abhilfe zu schaffen, wird der Pfarrhof Walda genutzt. Später - so die Grundsatzentscheidung - soll hier ein zweiter, fester Krippenstandort entstehen.

"Es kann jederzeit richtig eng werden", sagt Stefan Fäustlin, Geschäftsleiter der Gemeindeverwaltung zum Thema Krippenplätze. Wie Pfarrer Thomas Brom als Vertreter des kirchlichen Trägers, der Pfarrkirchenstiftung St. Stephanus, im Gremium berichtete, ist nur ein Platz übrig. Eine diffizile Situation, zumal Eltern einen rechtlichen Anspruch auf einen Betreuungsplatz geltend machen können.

Eine Lösung muss her. Der bereits im Dezember gebildete Arbeitskreis "Kitasituation" des Gemeinderates wurde eilig einberufen. In der Ehekirchener Einrichtung oder auch in der Schule ist kein Platz. Wo also sollen die ganz kleinen Ehekirchener unterkommen? So erinnerte man sich im Rat an den Pfarrhof Walda. Dort waren schon während des Baus des neuen Kindergartens samt Krippe in Ehekirchen die Gruppen untergebracht - für eine kurzfristige Lösung also naheliegend.

Das Problem dabei: Eigentlich waren die Räume schon mehr oder weniger für die Pfadfinder reserviert, die nach dem Aus für das Ambacher Jugendhaus ein neues Domizil gesucht hatten. Doch die Notsituation bei den Krippenplätzen wog schwerer. "Die Pfadfinder waren natürlich nicht glücklich über die Absage, aber haben auch grundsätzlich Verständnis gezeigt", berichtet Fäustlin.

Eine Betriebserlaubnis besteht für eine Krippe in Walda derzeit nicht mehr, doch könnte das laut Fäustlin relativ schnell bewerkstelligt werden. Eine kurzfristige Lösung scheint also gesichert. Bleibt noch die Frage, wie man in Ehekirchen langfristig die Betreuungsplätze schaffen will - zumal neue Bauplätze entstehen und das Gremium der Volksvertreter mit dem Zuzug von Familien rechnet. So fällte der Gemeinderat am Dienstag die Grundsatzentscheidung, in Walda einen zweiten, festen Krippenstandort zu schaffen. "Es ist für einen Kindergarten immer von Vorteil, wenn eine Krippe angeschlossen ist, um den nahtlosen Übergang der Kinder in den verschiedenen Altersstufen zu ermöglichen", erklärt der Geschäftsleiter der Verwaltung. Außerdem habe man von Seiten der Kirchenstiftung positive Signale erhalten, sich hier als Träger mit einzubringen.

Wie der neue Standort konkret auf die Bedürfnisse der ganz Kleinen ausgerichtet werden soll, ist noch nicht geplant. Ein Ingenieurbüro hat sich die Räume bereits angesehen. "Es gibt bauliche Mängel, und energetisch wird man noch etwas machen müssen, aber grundsätzlich ist das Gebäude gut in Schuss", so Fäustlin. Doch auch ein Anbau ist im Gespräch. Der Arbeitskreis wird sich nun mit der Ausgestaltung befassen.

Solche kommunalpolitischen Entscheidungen hat Paul Bruglachner im Gemeinderat stolze 30 Jahre mit erarbeitet. Für seine herausragenden ehrenamtlichen Leistungen wurde der langjährige Bonsaler Feuerwehrvorsitzende und seit 1980 erster Mann beim Umzug zum Hochzeitsfest nun mit dem Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten ausgezeichnet.