Ehekirchen
Was wird aus Ehekirchen?

Untersuchungen zum Entwicklungskonzept der Gemeinde werden am Mittwochabend in Schönesberg vorgestellt

12.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr
Ehekirchen zu verschönern ist das große Ziel der Dorferneuerung. Der Plan sieht vor, unter anderem durch Pflanzaktionen mehr Idylle zu schaffen. −Foto: Hammerl

Ehekirchen (DK) Bäume pflanzen, Seminare besuchen, Leute informieren. Seit drei Jahren arbeiten die Gemeinde und ein Planungsbüro auf ein großes Ziel hin. Es heißt Dorferneuerung. Die vorbereitenden Untersuchungen sind nun abgeschlossen. Am Mittwochabend werden in Schönesberg die Ergebnisse präsentiert.

Vertreter des Thierhauptener Landschaftsarchitekturbüros Herb waren am 10. Dezember 2014 nach Schönesberg gekommen, um mit den Bürgern über ihre Idee zur Umsetzung der Gemeindeentwicklung zu sprechen. Knapp drei Jahre, über 60 Veranstaltungen und zahlreiche Bürgerversammlungen später, werden die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen morgen Abend in Schönesberg vorgestellt. Die Präsentation ist der vorläufige Abschluss eines Projekts, das Ehekirchen seit fast fünf Jahren begleitet. Schon im Jahr 2012 hatte der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss gefasst. Mit nur zwei Gegenstimmen hatte sich das Gremium damals für eine Dorferneuerung ausgesprochen. Das Ziel: in Zeiten von Wirtschaftswachstum Ehekirchen schöner zu machen – und dabei am besten so viel wie möglich von der Substanz zu erhalten. Klingt kompliziert – und ist es auch.

Denn mit einem Motto a la „Bäume statt Beton“ sei es nicht getan, weiß Franziska Burlefinger vom zuständigen Planungsbüro. Weil ein solches Projekt einerseits eine Menge Vorlauf brauche und andererseits auf viele Schultern verteilt werden müsse, wurden insgesamt drei verschiedene Gruppen gebildet: die Arbeitskreise für Land, Kultur und Freizeit (AK 1), für Innenentwicklung (AK 2) und für Grund- und Nahversorgung (AK 3). Die Dorferneuerung ist ein Thema, das die Bürger sehr beschäftigt. Deshalb war es der Gemeinde auch ein großes Anliegen, dass diese sich mit ihren Wünschen in die Arbeitskreise einbringen. „Ohne die Bürger geht das überhaupt nicht“, meint Bürgermeister Günter Gamisch (FW). So machten sich 23 Aktive in einem zweitägigen Seminar Gedanken, in welchen Bereichen sich die Gemeinde weiterentwickeln und die Lebensqualität in und um Ehekirchen erhöht werden könnte. Zudem wurden die Aufgabengebiete der einzelnen Arbeitskreise umrissen. Der AK 1 sollte sich der Beschilderung von Wanderwegen oder der Landnutzung für Erholungssuchende widmen. Der AK 2 beschäftigte sich mit dem Problem, dass die Ortsmitten einzelner Dörfer nicht erkennbar sind und teilweise kein Platz für Dorfveranstaltungen vorhanden ist. Medizinische Hilfe und zukunftsfähige Internettechnologien mit Glasfaser wurden als Steckenpferde des AK 3 festgelegt.

Viele Problemchen also, die gelöst werden wollen. Aber in welcher Reihenfolge? Auch hier sollten die Bürger das Wort haben. Wie beispielsweise am 28. April im Ehekirchener Rathaus. Aus über 100 Vorschlägen konnten Favoriten ausgewählt werden. Dabei hat sich gezeigt, dass die Frauen und Männer vor allem an der Grundversorgung, einem optischen Zentrum und an einem erweiterten Freizeitangebot interessiert sind. Spitzenreiter in dieser Liste sind Maßnahmen zum Erhalt und Ausbau der medizinischen Versorgung vor Ort. „Wir nehmen diese Liste mit den Wünschen sehr ernst“, so Gamisch. Ein Versprechen, dass die Punkte in genau der dort festgelegten Reihenfolge abgearbeitet werden, könne er aber nicht geben.

Die Umsetzung der Dorferneuerung ist auf bis zu 15 Jahre angelegt. Die Höhe der Fördermittel, die die 3800 Einwohner starke Gemeinde von der Bayerischen Staatsregierung erhält, ist noch nicht fix. Es gibt nach wie vor viele offene Fragen. Auch diese sollen geklärt werden, wenn sich Planungsbüro-, Gemeindevertreter sowie die Bürger Ehekirchens am Mittwochabend in Schönesberg treffen. Beginn ist um 19 Uhr im Gasthaus Daferner.