Joshofen
Der SC Feldkirchen scheidet aus

Eine der drei Stammvereine verlässt die JFG Neuburg - Beitrag für Spieler erhöht

27.04.2018 | Stand 23.09.2023, 3:03 Uhr
Erfolgreich in der Landesliga: Pascal Schittler und die A-Junioren der JFG Neuburg. −Foto: Foto: R. Lüger

Joshofen (DK) Rund 38 Mitglieder und sehr viele interessierte Eltern fanden am Donnerstagabend den Weg ins Joshofener Sportheim, wo die Jahresversammlung der JFG Neuburg stattfand. Nach "langer und hitziger Diskussion", wie es JFG-Schriftführer Werner Dippong beschrieb, wurde der Mitgliedsbeitrag für Spieler erhöht.

Ein kritischer Punkt kam dagegen nur am Rande zur Sprache: Der SC Feldkirchen, offiziell neben der SpVgg Joshofen-Bergheim und dem VfR Neuburg einer der drei Stammvereine, scheidet aus der JFG Neuburg aus. "Ja, das stimmt", bestätigte am Freitag Klaus Färber, zweiter Vorsitzender des SCF, im Telefonat mit unserer Zeitung. "Wir gehen aber im Guten."

Wie JFG-Schriftführer Werner Dippong erklärte, seien am Donnerstagabend viele falsche Zahlen im Umlauf gewesen, was beispielsweise Trainergehälter bei der JFG betrifft. Jugendleiter Herbert Zanker habe dies in seinem Rechenschaftsbericht über die vergangene Saison geraderücken müssen. "Bei uns kriegt ein Trainer keine 400 Euro im Monat. Das könnten wir uns gar nicht leisten", verdeutlichte es Dippong. Dass der Verein für die Aufrechterhaltung des Spielbetriebs dennoch große Summen braucht, ist kein Geheimnis. "Viele Leute können es sich nicht vorstellen, was es für einen Einsatz verlangt, dass der Laden läuft", umschrieb es Dippong. Deshalb sei der Vorstand mit der Beitragserhöhung an die Mitglieder herangetreten. Mit 32 Ja- und fünf Neinstimmen bei einer Enthaltung segneten die JFG-Angehörigen schließlich ab, dass der Jahresbeitrag von 100 auf 180 Euro steigt. Pro Monat sind das 15 Euro je Kind. "Wenn eine Familie mehrere Kinder bei uns hat, dann ist es aber weniger", erklärte Schriftführer Dippong. So zahlte man ab dem zweiten Nachwuchsfußballer pro Familie lediglich acht Euro im Monat.

Auffällig war, dass vom Stammverein SC Feldkirchen kein Vertreter anwesend war. Laut Dippong hätten diese sich aber aus verschiedenen Gründen entschuldigt. Das Gerücht, dass der Verein seinen Ausstieg aus JFG Neuburg plane, bestätigte der Schriftführer. "Offiziell weiß die JFG von nichts", sagte er, fügte aber hinzu: "Aber wir haben schon gehört, dass es beim SC Feldkirchen wohl eine eindeutige Abstimmung dahingehend gegeben hat." Dippong ist selbst seit langen Jahren Mitglied beim SCF. Er selbst habe aus beruflichen Gründen nicht an jener Sitzung teilnehmen können.

"Unser erster Vorsitzender, Thomas Häckel, hat unser Ausscheiden bis jetzt nicht unterschreiben können, weil er von der Arbeit aus nicht in Neuburg war", erklärte zweiter SCF-Vorsitzender Färber am Freitag. Das Mitgliedervotum pro Austritt aus der JFG Neuburg sei eindeutig gewesen. Färber begründete diesen Schritt wie folgt: "Wir sind ein kleiner Breitensportverein, worauf wir sehr stolz sind. Bei uns dürfen alle Kinder spielen und wir haben wieder einen regen Zulauf." Man sei aber vereinsintern übereingekommen, dass man der JFG nichts mehr zu bieten habe - und dass es sich andersherum genauso verhält. "Wir haben nicht die Masse an hochtalentierten Jugendspielern, die in den höherklassigen JFG-Teams spielen sollen. Und auf der anderen Seite muss man ehrlich sein: Welcher A-Jugendliche, der schon in der Landesliga gespielt hat, wechselt schon in die Seniorenmannschaft des SC Feldkirchen aus der B-Klasse?", formuliert es Färber. Die Grundausrichtung der JFG Neuburg finde er okay, doch sie passe einfach nicht mehr zum SC Feldkirchen.

Ist der Bescheid auf Ausscheiden aus der JFG einmal gestellt, so bleiben mit der SpVgg Joshofen-Bergheim und dem VfR Neuburg nur noch zwei Stammvereine übrig - die Mindestanzahl für Junioren-Fördergemeinschten laut Statuten des Bayerischen Fußballverbands (BFV).

Wie Werner Dippong erklärt, sei man natürlich nicht glücklich, wenn ein Verein geht. "Seit einigen Monaten laufen aber schon Gespräche mit dem FC Zell/Bruck und dem SC Ried, ob sie sich der JFG anschließen wollen", sagte Dippong. Die Diskussionen seien dabei stets offen und ehrlich, aber immer zurückhaltend vonseiten der beiden Vereine - und bislang auch ohne Ergebnis.

Sebastian Hofmann