Weichering
Nationalpark: Vorerst keine Meinung

Weicheringer Gemeinderat lehnt Abstimmung ab - Radwegbau soll noch heuer beginnen

08.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr
Grünes Band: Bei Weichering zeigt sich die Donau von ihrer Schönsten Seite. Ob sich die Gemeinderäte dort aber einen Nationalpark vorstellen können, bleibt vorerst offen. Eine Entscheidung lehnte das Gremium am Dienstagabend ab. −Foto: Schalles

Weichering (DK) Mit vier Gegenstimmen hat der Weicheringer Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung zum möglichen Nationalpark in den Donau-Auen erneut vertagt. Damit fiel ein entsprechender Antrag von Georg Niedermeier (DGW) durch. Er hatte eine Stellungnahme des Gremiums gefordert.

Als Grund für die ausstehende Abstimmung wurden fehlende Informationen zum Projekt genannt. Diese erhofft man sich nun unter anderem von einer am 16. November um 19 Uhr im Pfarrstadel stattfindenden Bürgerversammlung. Bürgermeister Thomas Mack(CSU) berichtete in der Sitzung des Gemeinderates auch von der Fahrt einer Kreistagsdelegation in den Nationalpark Donau-Auen bei Wien. Die dortigen Erfahrungen aus rund 20 Jahren könnten für die Region teilweise hilfreich sein, auch wenn man die Projekte natürlich nicht vergleichen könne.

Im Hinblick auf die Belange von Privatwaldbesitzern könnte Mack zufolge auch der Nationalpark Hunsrück-Hochwald in Rheinland-Pfalz und dem Saarland Erkenntnisse liefern. Diesen werde man in den nächsten Wochen besuchen.

Die Gegner des hiesigen Nationalparks zeigten indes Flagge durch Präsenz in der Gemeinderatssitzung und durch neue Plakaten an der Ortsdurchfahrt, die durch die Sperrung der B 16 derzeit hoch frequentiert ist (wir berichteten) .

Der Spatenstich für den geplanten Geh- und Radweg zwischen Weichering und Lichtenau soll noch in diesem Jahr erfolgen. Bürgermeister Mack gibt sich zuversichtlich, Planung und Bauausführung in diesem engen Zeitfenster noch hinzubekommen. Die Problematik das einige Bäume nicht gefällt werden dürfen, sei inzwischen ausgeräumt, die Unterlagen bei den Planern.

Das Haus für Kinder St. Vitus, das die Kirchenstiftung Weichering betreibt, hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem Überschuss von rund 5700 Euro abgeschlossen. Das Volumen des Haushaltes lag bei etwas mehr als 600 000 Euro, wobei den Löwenanteil der Ausgaben die Personalkosten ausmachen. Der Gemeinderat stimmte der Abrechnung für das abgelaufene Jahr zu und akzeptierte auch die in der Planung für heuer genannte Unterdeckung von knapp 25 000 Euro. Im laufenden Haushalt werden Einnahmen von rund 642 000 Euro und Ausgaben von rund 666 000 Euro prognostiziert. Da die Schätzungen jedoch auf Momentaufnahmen bei der Belegungs- und Personalsituation beruhen können sich die Zahlen noch entsprechend verschieben. Bei einem Defizit übernimmt die Gemeinde einen Anteil von 20, die Kirche als Träger einen Anteil von 80 Prozent des Verlusts.

In der Sitzung wurde zudem beschlossen, der BRK-Bereitschaft Weichering auch heuer einen Zuschuss von 150 Euro für den Seniorennachmittag im Advent zu gewähren. Zugestimmt wurde auch den beiden interkommunalen Projekten "Haus für Kinder" und "Unterer Kanal" in Karlshuld. Der Theaterverein Lichtenau veranstaltet seine Theateraufführungen stets in einer Halle in der Teichstraße. Hier soll es einige Nutzungsänderungen geben. Dazu ist ein Parkplatzkonzept notwendig, weshalb man im benachbarten Grundstück, das der Gemeinde gehört, zwölf Stellflächen ausgewiesen hat.

Der Erweiterung des Gewerbegebiets Weichering in östliche Richtung, also beim Wertstoffhof, stimmte das Gremium ebenso einstimmig zu wie der dafür nötigen Änderung des Flächennutzungsplanes und der Aufstellung des Bebauungsplans. Dabei geht es um eine Fläche von rund 60 000 Quadratmetern. Keine Gegenstimmen gab es auch zu Bauprojekten in Weichering (Einfamilienhaus), Lichtenau (Ausbau Dachgeschoss) und Lichtenheim (Umwandlung einer Gewerbe- in eine Wohneinheit).