Burgheim
Noch immer mehr Fragen als Antworten

Burgheimer Marktrat positioniert sich erst im nächsten Jahr zum möglichen Nationalpark Donau-Auen

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Wertvolle Natur: Die Auwälder der Donau, hier bei Burgheim zählen zu den schönsten Flecken Natur in der Region. Ob daraus ein Nationalpark werden soll, kann allerdings auch der Burgheimer Marktgemeinderat noch nicht final sagen. - Foto: Janda

Burgheim (DK) Der mögliche Nationalpark in den Donau-Auen löst bei den Burgheimer Marktgemeinderäten nach wie vor viele Fragezeichen aus. Zwar ist die Grundstimmung überwiegend positiv, wie sich am Donnerstagabend zeigte. Vor einer Abstimmung fordert das Gremium aber klare Antworten.

Frühestens im kommenden Jahr rechnet Bürgermeister Michael Böhm mit einer Positionierung des Gremiums. "Das geht erst, wenn alles beantwortet ist", stellte der CSU-Politiker nach der Sitzung klar. Und Fragen gibt es zu dem Vorhaben nach wie vor zuhauf. Wie berichtet, liegt Burgheim mitten in der möglichen Gebietskulisse zwischen Marxheim im Landkreis Donau-Ries und dem niederbayerischen Kelheim. Betroffen wären also neben Landwirten, Jägern, Fischern und anderen Flächeneigentümern auch sämtliche Naturfreunde. Entsprechend groß ist nach wie vor die Skepsis, mit der einige Mitglieder des Gremiums den Plänen der Staatsregierung begegnen.

"Das sind Wälder, die seit Generationen gepflegt werden", betonte Peter Lösch (CSU), der durch eine möglicherweise geringere Abschussquote der Wildpopulation Probleme bei der Waldverjüngung befürchtete. Auch Vorteile durch zunehmenden Fremdenverkehr erwartet der Ortlfinger nicht. Ähnlich sah Manfred Meier (JBB) die Thematik. "Wir hatten vor einigen Jahren bereits massive Wildschweinschäden", erinnerte er und forderte klare Aussagen zur Jagd. Diese gibt es jedoch nicht, wie Böhm erklärte. Zumindest noch nicht. Aus den drei Exkursionen in die Parks im Bayerischen Wald, im Berchtesgadener Land sowie bei Wien berichtete er von drei völlig unterschiedlichen Konzepten. "Das muss auf die Kulisse abgestimmt werden."

Für den Bürgermeister steht bei der Debatte der Gedanke an kommende Generationen im Mittelpunkt. "Ich sehe mehr Vorteile als Nachteile - und selbst die sind lösbar", betonte er. Zustimmung kam von Sebastian Zitzmann (CSU): "Wenn wir diesen Nationalpark nicht zusammenbekommen, wird dieses Gebiet in ein paar Hundert Jahren so nicht mehr existieren", sagte er und fragte plakativ: "Wollen wir dieses Biotop für unsere Kinder erhalten" Diese Frage muss das Gremium in einigen Monaten beantworten. Einig waren sich die Kommunalpolitiker jedoch darin, dass die Informationspolitik aus München verbesserungsfähig ist. Und dass die Bürger mehr mitreden sollten. "denn wir wissen nicht, was die schweigende Mehrheit denkt", so Rudolf Meßmer (CSU).

Ebenfalls viel Gesprächsbedarf sahen die Markträte bei der neuen Friedhofssatzung, deren Inhalt - noch - hinter verschlossenen Türen Thema war. Die umfangreiche Vorberatung über die künftigen Gebühren fand diesmal vor dem öffentlichen Sitzungsteil statt, demnächst soll es dazu Details geben. Ebenfalls nicht öffentlich einigten sich die Räte darauf, die Sandgrube bei Leidling zu umzäunen. Illegale Müllablagerungen und die unerlaubte Entnahme von Material sind dort seit Jahren ein Dauerproblem. Schnell abgehandelt war indes ein Bauantrag auf Umbau eines Einfamilienhauses im Perlbrunnerweg in ein Zweifamilienhaus.

Eine Änderung zur Bürgerversammlung in Dezenacker hatte Markträtin Petra Hagenloch (CSU) zu vermelden. Das Treffen am Donnerstag ab 19 Uhr findet nicht wie vermeldet im Schützenheim statt. "Weil es keines gibt", erklärte Hagenloch, "wir haben ein Feuerwehrhaus mit Schießstand."