Burgheim
Der Biber als ungeliebter Gemeindebewohner

Burgheimer Volksvertreter beschäftigen sich mit dem Umgang mit dem Nager

20.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Burgheim (DK) Die erste Stunde der jüngsten Burgheimer Gemeinderatsitzung gehörte dem Biber. Dazu hatte Bürgermeister Michael Böhm (CSU) Siegfried Geißler von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt und den Burgheimer Biberbeauftragten Andreas Wittig eingeladen.

Die Biberbeauftragten im Landkreis seien ein zentraler Punkt für das Bibermanagement. Weiter betonte Siegfried Geißler, dass diese Tätigkeit aufwendig und intensiv ist und relativ gut funktioniere im Vergleich zum übrigen Bayern. Dazu gehöre auch abfangen und töten, wenn Vergrämung nicht hilft. Dort, wo der Biber Schäden verursacht, soll er auch abgefangen werden.

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt jährlich zwischen 15 000 und 18 000 Euro für Entschädigung an Land- und Forstwirtschaft aus. Im Landkreis leben rund 400 Biber in 140 Revieren. Rund fünf Prozent der Biber werden jährlich getötet, weitere fünf Prozent verenden anderweitig. Trotzdem wächst der Bestand langsam. Natürliche Feinde fehlen weitgehend.

In der Burgheimer Gemarkung sind im vergangenen Jahr zwei Nager verendet, einen fing Andreas Wittig in der Straßer Kläranlage. Für den Fang ist die Gemeinde zuständig. In Burgheim ist der Fang an fünf Stellen, den Kläranlagen und zweimal am Vohbach genehmigt. Der Abschuss durch Jäger sei ebenfalls möglich, aber wenig effektiv. Die Falle ist "24 Stunden täglich scharf". Fragen zum Thema Biber stellten ganz überwiegend die Gemeinderäte Manfred Meier aus Biding (JBB) und Peter Lösch aus Ortlfing (CSU). Dort bereitet der bauwütige Nager den Landwirten ziemlich Sorgen durch den aufgestauten Vohbach und unterhöhlte Ufer. Teilweise ist das Bett des kleinen Bachs auf zehn Meter Breite gewachsen.

Für Manfred Meier fehlt "Manpower" beim Fang des Bibers. Mit Fanggenehmigungen alleine sei es nicht getan entgegnete Bürgermeister Michael Böhm. Wenn mehrere Fallen aufgestellt sind, steigen auch die Kosten für Personal, Bagger und Legen einer Dammdrainage, um den Wasserstand abzusenken. Die Gemeinde Burgheim bekommt laut Aussage des Bürgermeisters die Kosten nicht ersetzt, sondern wird jährlich etwa mit 8000 Euro in Sachen Biber belastet.