Burgheim
Bauvorhaben in der Marktgemeinde

Neugestaltung in Straß Verbindungsweg und neues Wohngebiet Themen im Rat Neue Abwassergebühr

18.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:04 Uhr

Burgheim (pm) Gesplittete Abwassergebühr, 20 neue Häuser für die "Vohbachsiedlung" und ein Altbürgermeister: Die Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend in Burgheim hatte einiges zu bieten.

Mit zwölf zu fünf Stimmen genehmigte der Gemeinderat die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr. Sie soll die Gebührensatzung nach Frischwasserbezug im nächsten Jahr ablösen. Zu diesem Zeitpunkt ist auch die Neukalkulation der Gebühren und Beiträge notwendig. Bevor es zur Abstimmung kam, berichteten die Ingenieure Dagmar Suchowski und Manfred Ommer zwei Stunden lang von Rechtsgrundlagen, Kalkulationsverfahren, Flächenermittlung und Härtefällen. Die gesplittete Abwassergebühr soll gerechter werden, weil die Verursacher von Regenwasser im öffentlichen Kanalnetz stärker zur Kasse gebeten werden als bisher. Ziel sei keineswegs eine Erhöhung der Gebühren, sondern Kostendeckung. In Burgheim herrsche diesbezüglich seit Langem eine Unterdeckung. Letztlich bedeutet dies, dass alle künftig mehr bezahlen werden als bisher. Abgerechnet wird nach Unterscheidung von Schmutzwasser und Regenwasser. Eigentümer großer Grundstücksflächen, wie auch Dachflächen, müssen dabei künftig tiefer in die Tasche greifen, sprich Landwirte und Gewerbetreibende.

Für Landwirte setzten sich vor allem Manfred Meier (JBB), Peter Lösch und Rudi Meßmer (CSU) und Franz Hofgärtner (SPD) ein. In früheren Zeiten wurden die Grundstückseigentümer zum Anschluss an das öffentliche Kanalnetz verpflichtet, was sich jetzt als Bumerang erweise. Dem entgegneten die Ingenieure, dass diese Gruppe früher davon profitiert hätte. Gemeinderat Hans Dußmann (SPD) sprach von Gewinnern und Verlierern, doch müsse es die Gemeinde machen und Klaus Rössler (FW) sieht das neue System gerechter, wenngleich es hier auch Ungleichheiten gebe. Gemeinderat Sebastian Zitzmann (CSU) erinnerte an die lange Zeit der Unterdeckung wegen anderer Vorgaben durch den Gesetzgeber. Das Kanalnetz musste oft befahren werden, Defekte galt es zu reparieren und die Stromkosten haben sich vervierfacht. Nach der Abstimmung wies Bürgermeister Michael Böhm (CSU) darauf hin, dass die Kosten im nichtöffentlichen Teil behandelt werden.

Gut 20 neue Häuser entstehen nach dem neuen Bebauungsplan Burgheim Ost "Vohbachsiedlung". Städtebauliches Ziel sei es, zusätzlich die Möglichkeit zur Errichtung von Mehrfamilienhäusern zu schaffen. Durch die Erweiterung der Baufenster werden die Grundstücke besser genutzt und die Abläufe im Freistellungsverfahren erleichtert. Das Baugebiet werde über die bestehende Siedlung erschlossen. Der Gemeinderat stimmte zu. Den alten Bebauungsplan "Am Leitenberg" hob der Gemeinderat teilweise auf und änderte ihn. Damit werde der Bestand überplant. Man verfolge eine unterschiedliche Nutzung und Nachverdichtung.

Burgheims ehemaliger Bürgermeister Albin Kaufmann ist nun offiziell "Altbürgermeister." Auf seinen Wunsch hin findet keine öffentliche Verleihung statt.

Die Neugestaltung der Straßer Ortsmitte nach dem Städtebauförderungsgesetz rückt näher. Dazu wird die Ortsdurchfahrt für den kompletten Fahrverkehr gesperrt. Die entsprechende Verkehrsplanung und Beschilderung erfolgt durch den Landkreis.

Der Verbindungsweg von der Ausfahrt der B 16 zum alten Kreidewerk in Straß befand sich in einem sehr schlechten Zustand und wurde inzwischen behelfsmäßig ausgebessert. Im Zuge der gesperrten Straßer Ortsdurchfahrt wird dieser Weg stärker befahren werden. Für die provisorische Sanierung gab die Gemeinde 1500 Euro aus. Im Rahmen der Erneuerung der Bahnunterführung in der Kreuter Straße im kommenden Jahr werde die Bahn den Verbindungsweg ertüchtigen.