Bergheim (ahl) Fast alle Bergheimer Vereine und Gruppierungen waren für den ersten Bergheimer Neubürgerempfang mit Ständen im Gemeindezentrum vertreten, was Bürgermeister Tobias Gensberger sehr freute. Etwas mehr Resonanz von Seiten der Neubürger hätte er sich allerdings erhofft.
Von insgesamt 250 geladenen Gästen - angeschrieben worden waren alle, die seit Mai 2014, also der laufenden Wahlperiode, neu in Bergheim zugezogen waren - nahmen elf Familien und etliche Einzelpersonen, insgesamt rund 40 Personen das Angebot an, ihre neue Heimatgemeinde näher kennen zu lernen. Sehr gefreut über die Einladung hatten sich Marina und Dominik Pfleghaar, die seit Weihnachten mit ihren Kindern Julian und Elena in Unterstall wohnen.
"So bekommt man mehr mit vom Ort", meinte Marina Pfleghaar, "wenn so etwas angeboten wird, dann sollte man es auch annehmen". Erste Kontakte hat sie bereits über das Kinderhaus Bergheim geknüpft, unter anderem zu Benjamin Brinkhaus, der neben ihr saß, Töchterchen Mia auf dem Schoß. Auch er fand, wenn der Bürgermeister schon die Chance gebe, seinen Wohnort näher kennen zu lernen, dann sei das eine schöne Sache. Obwohl er ein altes Haus Bergheim gekauft hat, das er eigenhändig saniert, hatte er sich am Samstagvormittag Zeit für den Neubürgerempfang genommen. "Meine Frau muss heute arbeiten und ich betreue Mia", verriet er augenzwinkernd - so hätte er gleich etwas mit der Kleinen vorgehabt. Cornelia Schollenberg wohnt zwar schon länger in Unterstall, wollte aber ebenfalls die Gelegenheit nutzen, sich die Vereine näher anzuschauen. Etwa sechs Anfragen hatte Vorsitzender Jürgen Dörfler vom Gartenbauverein Unterstall schon in der ersten Stunde bekommen und freute sich, dass einige Interessenten auch zur Jahreshauptversammlung kommen wollen.
Während die Blasmusik Bergheim mit ihrem Dirigenten Günter Blösch im Foyer Kostproben ihres Könnens gab, hatten sich die meisten Vereine im Sitzungssaal eingerichtet. Bei den Unterstaller Schützen konnten die Gäste ihre Treffsicherheit mit dem Lichtgewehr beweisen und einen Gutschein gewinnen, nebenbei betreuten sie den Stand der Katholischen Landjugend mit, die auf Skifahrt war. Die Unterstaller Feuerwehr präsentierte stolz ihr neues Einsatzfahrzeug, unterstützt wurde sie von den Kollegen aus Bergheim und der gemeinsamen Jugendfeuerwehr. Die Dorfgemeinschaft Bergheim hatte Unterschriftenlisten gegen die Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) ausliegen. Gensberger warb in seiner Ansprache unter anderem für die Gartenbauvereine, die "Ihnen jederzeit beim Baumschnitt oder mit Leihgeräten zur Seite stehen".
Die Soldaten und Kriegervereine, die seit Abschaffung der Wehrpflicht kaum noch Zulauf hätten, legte er den Gästen ebenfalls ans Herz. Hochkaräter wie die Bergheimer Schützenvereine fänden sich bayernweit nur noch in der Landeshauptstadt München, meinte er, "aber da kennt sie niemand". Wer den Bergheimer Schützenvereinen beitrete, werde "Teil einer Bayernliga- beziehungsweise Zweiten-Bundesliga-Mannschaft". Gensberger betonte, dass in Bergheim Gemeinschaft großgeschrieben werde - und alle Neubürger seien Teil dieser Gemeinschaft. Sie sowie die Ehrenamtlichen, die von 10 bis 15 Uhr für Fragen und Informationen bereitstanden, erhielten einen Gutschein für ein Willkommensgeschenk im Dorfladen. Michael Lederer, den Gensberger als "Dorfladen-Chef" begrüßte, hatte mit seinem Team das Catering übernommen, Kaffee und Kuchen gab es vom Gartenbauverein Bergheim.
