Bergheim
Kein Kneippbecken für Bergheim

Gemeinderat lehnt Entwurf ab - Gensberger: "Das hätten wir uns sparen können."

20.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Der Gemeinderat Bergheim hat am Montag gegen ein Kneippbecken im Vorfluter der Donau gestimmt. Trotz abgespeckten Plans war das Vorhaben einigen Räten immer noch zu teuer. "Da hat man einfach schöngerechnet, um unter den 30 000 Euro zu bleiben", ärgerte sich Englbert Winter (Dorfgemeinschaft Bergheim). −Foto: Meßner

Bergheim (DK) Die Gemeinde Bergheim wird kein Kneippbecken bekommen. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen. Dabei hatten die Räte die Verwaltung noch im Oktober mit der Planung beauftragt.

Grund dafür waren die Finanzen: In einer seiner zurückliegenden Sitzungen hatte das Gremium beschlossen, höchstens 30 000 Euro auszugeben. Ein Planer machte sich erneut an die Arbeit, kürzte das Becken um zwei Meter und strich einige Anpflanzungen, Mülleimer und Sitzbänke. Das Resultat: Das Projekt wurde nun mit 29 940,40 Euro veranschlagt.

"Da hat man einfach schöngerechnet, um unter den 30 000 Euro zu bleiben", ärgerte sich Englbert Winter (Dorfgemeinschaft Bergheim). "Die Anlage sieht jetzt einfach rustikaler aus", rechtfertigte sich Stefan Gößl vom Bergheimer Bauamt. Egon Fuhrmann (Dorgemeinschaft Bergheim) merkte an, dass in diesem Finanzrahmen der Unterhalt nicht mit eingerechnet sei. Er habe sich bei den Egweiler Kollegen erkundigt, die hätten einen Senioren gefunden, der die Aufgabe für 200 Euro im Jahr übernimmt. Doch angesichts dessen, dass die Pflege etwa sechs Stunden die Woche dauern würde, rechnete er eher mit Kosten von 3000 bis 4000 Euro.

Zu den knapp 30 000 Euro kämen auch noch Planungskosten hinzu, merkte Christian Göbel (CSU) an. Schließlich seien einige Arten- und Naturschutzrechtliche Gutachten erforderlich. Dem Vorschlag von Bürgermeister Tobias Gensberger (Dorfgemeinschaft Bergheim), Angebote für die Planung einzuholen, stimmten dann nur sechs Räte zu, sechs sprachen sich dagegen aus. Damit ist das Projekt vom Tisch. Gensberger zeigte sich enttäuscht: "Das ist schade, weil die Verwaltung sich viel Arbeit gemacht hat. Das hätten wir uns sparen können."

Einstimmig beschlossen die Gemeinderäte am Montag die Straßennamen für das Baugebiet "Am neuen Friedhof" in Bergheim. Die zwei geplanten Stichstraßen werden den Namen "Westring" weiterführen. Ebenfalls einig waren sich bei einer Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus in Unterstall, obwohl die Dachneigung nicht dem Bebauungsplan entspricht. Einstimmig fiel auch der Beschluss für die Besetzung eines Arbeitskreises für das Feuerwehr- und Gemeinschaftshauses Unterstall. Der soll die Belange der Vereine ermitteln und einen groben Plan des Gebäudes entwickeln. Von der Feuerwehr Unterstall wurden - auf deren Vorschlag hin - der Vorsitzende Ludwig Kornreiter und der Kommandant Christian Hollinger in den Arbeitskreis berufen. Die Unterstaller Gemeinderäte Karl Braun und Claudia Heinzmann (beide Bürgergemeinschaft Unterstall) sollen im Komitte mit den restlichen Vereinen Rücksprachen halten. Ebenfalls dabei sind Bürgermeister Tobias Gensberger und Stefan Gößl.

Abgelehnt hat der Gemeinderat am Montag dann noch den Rangrücktritt zugunsten einer Bank bei gemeindlichen Grundstücksverkäufen und eine Änderung der Zuschussregelungen für Vereine. Zum Ende verkündete Gensberger noch, dass der Rat die Nominierung zur Kaltwasser-Grill-Challenge angenommen hatte und in Gensbergers Hof ins kalte Wasser gestiegen war. Jetzt plane man, das Sitzungsgeld von Montag an die Jugendfeuerwehren in der Gemeinde zu spenden.

Ein Signal in Richtung Rohrenfels

Bergheim (DK) Die vorerst gescheiterte Namensänderung der Verwaltungsgemeinschaft Neuburg an der Donau war ebenfalls Thema im Gemeinderat am Montagabend.

Wie Bürgermeister Tobias Gensberger (Dorfgemeinschaft Bergheim) berichtete, sorgt der aktuelle Name Verwaltungsgemeinschaft Neuburg an der Donau regelmäßig für Verwechslungen. Demnach würden immer wieder Bürger in der VG auftauchen, die zur Stadt Neuburg müssten - und umgekehrt. Deshalb stand eine Änderung des Namens hin zu VG Rohrenfels/Bergheim oder VG Bergheim/Rohrenfels am Montag auf der Tagesordnung.

Allerdings hatte der Rohrenfelser Rat in seiner jüngsten Sitzung die Änderung bereits abgelehnt. "Was wir beschließen, hat heute dann keinerlei Wirkung", stellte Gensberger klar. Bei solch einer Entscheidung müsse Einstimmigkeit herrschen. Albert Zeller (Dorfgemeinschaft Bergheim) plädierte jedoch dafür, dennoch symbolisch die Bereitschaft zu signalisieren: "Das ist unsere VG, wieso sollte das nicht im Namen stehen." Josef Lehmeier (CSU) hingegen erkundigte sich nach den Kosten. Die halten sich jedoch laut Stefan Gößl vom Bauamt Bergheim im Rahmen.

Gensberger stellte dann einen offenen Beschluss zur Abstimmung, wonach die Bergheimer mit beiden Namensvarianten einverstanden wären. Acht sprachen sich dafür aus. Von den sechs Gegenstimmen bestanden fünf auf den Namen Bergheim/Rohrenfels. Einzig Englbert Winter war komplett dagegen.