Bergheim
Eine neue Heimat für acht jugendliche Flüchtlinge

In trockenen Tüchern: Futhuk kauft das Speth-Anwesen in Bergheim

11.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:33 Uhr
Hier ziehen bald unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ein: Die Jugendhilfeeinrichtung Futhuk hat das Speth-Anwesen in Bergheim gekauft. −Foto: Hammerl

Bergheim (vb) Lange hatte die Gerüchteküche gebrodelt, Anfang vergangener Woche dann war peu à peu durchgesickert, dass die Jugendhilfeeinrichtung „Futhuk“ Interesse am Speth-Anwesen in Bergheim gezeigt hat.

Gegenüber unserer Zeitung hatte Futhuk-Geschäftsführer Marcus Zimmermann noch gesagt: „Wir sind auf einem guten Weg.“ Nun steht fest: Die Jugendhilfeeinrichtung kauft das Anwesen, an dem die Gemeinde selbst Interesse gehabt hätte, und plant, dort unbegleitete minderjährige Flüchtlinge unterzubringen – und zwar acht an der Zahl. Derzeit leben fünf Flüchtlinge in Neuburg, sie werden nach Bergheim umziehen. „Das sind drei Afghanen, ein Jugendlicher aus Somalia und einer aus Eritrea. Alle fünf sind 17 Jahre alt. Zwei sprechen auch schon ganz gut Deutsch“, so Futhuk-Geschäftsführer Zimmermann auf Nachfrage unserer Zeitung. „Die Gruppe wird aus acht Jugendlichen bestehen, drei kommen dann vermutlich Ende April nach.“ Die Jugendlichen gehen in die Berufsschule in Neuburg, nachmittags kochen sie zusammen mit den Betreuern oder treiben Sport. Für die neue Einrichtung in Bergheim sucht Zimmermann derzeit noch nach Personal. „Wir werden einen Sozialpädagogen oder Erzieher einstellen“, so der Geschäftsführer. „Die Rahmenbedingungen passen in Bergheim, vor allem auch, was die Räumlichkeiten angeht.“ Futhuk wolle die Ressourcen der jungen Leute erkennen und die Weichen stellen, damit die Flüchtlinge ihre Talente und Interessen ausleben können.

In einer Informationsveranstaltung am Dienstag, 17. März, um 19 Uhr will die Einrichtung ihr Projekt der interessierten Allgemeinheit in der ehemaligen Gaststätte vorstellen. Von Futhuk ist geplant, dass jugendliche Asylbewerber mit Betreuern im Obergeschoss des Gebäudes untergebracht werden. Die Unterbringung findet in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt und der Gemeinde statt, weshalb auch Vertreter des Jugendamtes bei der Veranstaltung anwesend sein werden. Bürger haben dabei die Möglichkeit, Fragen zu stellen. „Die Bürgerversammlung soll auch den Sinn haben, den Leuten zu zeigen, dass alles nur miteinander geht“, so Zimmermann. „Das Thema wird uns auch weiterhin beschäftigen.“ Bei der Veranstaltung wird auch Bürgermeister Tobias Gensberger anwesend sein. „Ich finde es gut, eine soziale Einrichtung wie Futhuk an die Gemeinde zu binden“, so Gensberger. „Wichtig war uns auch, eine positive Regelung fürs Schützenheim und den Bauhof zu finden. Das ist uns gelungen.“