Bergheim
Ein Statiker für das Maibaumproblem

Die alte Halterung in Unterstall hat ausgedient, nun muss eine neue her

31.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:44 Uhr

Das alte Maibaumloch in Unterstall - hier von einer Betonabdeckung verdeckt - hat wohl ausgedient. - Foto: Hammerl

Bergheim (ahl) Unterstall hat heuer nur einen Kindermaibaum aufgestellt. Grund dafür war, dass das Maibaumloch nach 35 Jahren korrodiert und daher dringend sanierungsbedürftig ist, wie Jürgen Dörfler vom Gartenbauverein dem Gemeinderat erläuterte.

Da der Maibaum zur gemeindlichen Brauchtumspflege gehört, übernimmt die Kommune die Kosten für die Statik. Die Kosten für die Baumaßnahmen werden dagegen von den beteiligten Vereinen - dem Gartenbauverein Unterstall-Attenfeld, der Feuerwehr, dem Schützenverein Eichenlaub, dem Krieger- und Kameradenverein, der SpVgg Unterstall-Joshofen, der Katholischen Landjugend, dem Stammtisch "Geht net hoam" und Duwackler Unterstall getragen.

Dörfler stellte verschiedene Maibaumhalterungen mehrerer Firmen vor, darunter den "Mercedes unter den Maibaumhalterungen" für rund 5000 Euro für Bäume bis 26 Meter oder zu rund 10 000 Euro für Bäume bis 38 Meter. Die Lösung einer ansässigen Firma würde 3500 Euro kosten, allerdings ohne Statik. Alternativ sei es möglich, das bestehende Maibaumloch zu sanieren. Doch dafür, so Dörfler, müsste eine Kernbohrung erfolgen, um den Zustand des Betons zu erkunden.

"In der heutigen Zeit kommen wir nicht darum herum, das neue Maibaumloch mit Statik zu bauen", kommentierte Bürgermeister Tobias Gensberger Dörflers Vortrag. Der betonte, das sei vor allem eine Frage der Haftung beziehungsweise der Versicherung. Adolf Gloßner bezweifelte, dass das alte Loch saniert werden kann. "Vergesst das, reißt es raus und baut ein neues Fundament", meinte er. Stefanie Kirner erhielt Rederecht und berichtete, es könne sein, dass in Zukunft Maibaumlöcher überhaupt nicht mehr zulässig seien, um Risiken für denjenigen zu beseitigen, der in das Loch hinabsteigen muss, um den Baum zu verankern. Vorteil der modernen Maibaumhalterungen sei, dass sie am liegenden Baum angebracht werden.

"Wir brauchen einen Statiker, da müssen wir gar nicht mehr drumherum reden", brach Gensberger die durchaus engagierte Diskussion ab. Albert Zeller sekundierte ihm, es werde erst die Statik benötigt, dann könne entschieden werden, welche Lösung möglich sei. Hermann Hauck schlug vor, die hiesige Firma mit einem Komplettauftrag zu betrauen - inklusive Statik. Den Vorschlag lehnte Gensberger mit dem Hinweis ab, er benötige drei Angebote, so einfach könne nur ein Privatmann Aufträge erteilen. Schließlich wurde einstimmig beschlossen, einen Statiker zu beauftragen.

Josef Lehmeier wünscht sich nächtliche Beleuchtung für den Kreisverkehr, da der ein Unfallschwerpunkt sei. Gensberger versprach, das ebenso weiterzugeben wie die bereits mehrfach von Lehmeier geforderte Linksabbiegerspur nach Unterstall.

Weniger gnädig wurde Hermann Haucks Anfrage aufgenommen, der eine Stellungnahme zu Querelen im Kindergarten erbat. Eltern äußerten Unmut über die hohe Fluktuation - er sprach sogar von "Flucht aus dem Kinderhaus". Auf Nachfrage nannte er einen Zeitraum von etwa neun Monaten und mindestens drei Kündigungen. Der Bürgermeister wollte das Thema nichtöffentlich verhandeln, da es sich um Personalangelegenheiten handele, außerdem "ist das keine hohe Fluktuation, sondern ein Wechsel". Auf Nachfrage des DONAUKURIER erklärte er, mittlerweile gebe es keine Probleme mehr, er sei zuversichtlich für die Zukunft des Kinderhauses. Im Juni wird eine neue Erzieherin ihre Arbeit aufnehmen, ab dem neuen Kindergartenjahr wird eine zusätzliche Kinderpflegerin eingestellt, da sehr viele Wickelkinder das Kinderhaus besuchen.