Bergheim
Die Schule als Vereinsheim?

Bergheimer Gemeinderat beschäftigt sich mit der Zukunft des Gebäudes

20.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:55 Uhr

Im Oktober 2011 war das Bergheimer Kinderhaus noch unter Bürgermeister Michael Hartmann eingeweiht worden. Ab dem darauffolgenden Kindergartenjahr galten neue Gebühren, die seitdem nicht mehr erhöht wurden. Daher will die Verwaltung die Gebühren nun aufgrund steigender Kosten moderat erhöhen, scheiterte aber im ersten Anlauf. Die Gemeinderäte forderten mehr Informationen. ‹ŒArch - foto: Hammerl

Bergheim (DK) Was tun mit der alten Schule in Unterstall? Abreißen und das Grundstück behalten oder komplett verkaufen? Das Thema beschäftigte den Bergheimer Gemeinderat erneut in seiner Sitzung am Montagabend. Albert Zeller hatte einen dritten Vorschlag.

Die Gemeinde solle das Grundstück behalten und das Haus zum symbolischen Preis von einem Euro an die Unterstaller Vereine - oder einen Verein - verkaufen. Das Grundstück solle den Vereinen dann für 50, gegebenenfalls 70 oder 90 Jahre in Erbpacht überlassen werden. "Das Gebäude, das in einem einigermaßen vernünftigen Zustand ist, könnten die Vereine dann für sich nutzen", erklärte Zeller (Dorfgemeinschaft Bergheim, DGB), "jeder Verein hat dann seine Wirkstätte und das Ziel wäre erreicht, dass die Vereine in der Ortsmitte bleiben können". Die Freiwillige Feuerwehr Unterstall könne unbeschadet davon außerhalb am Sportplatzgelände bauen.

Der Vorschlag stieß auf breiten Konsens. Karl Braun (Bürgergemeinschaft Unterstall, BGU) stimmte als Unterstaller Gemeinderat zu, zweite Bürgermeisterin Claudia Heinzmann (BGU) fand den Vorschlag ebenfalls gut, unterstützte gleichzeitig den Vorschlag von Engelbert Winter (DGB), den Vereinen eine Frist zu setzen, bis zu der sie ihre Zustimmung erklärt haben sollten. Auch Christian Göbel (CSU) und Zeller plädierten für die Fristlösung, schließlich müsse die Gemeinde mit dem Feuerwehrhaus vorankommen. Beschlossen wurde einstimmig, den Vorschlag zu verfolgen, mit den Vereinen zu sprechen, zu welchen Bedingungen sie die alte Schule nutzen können und ihnen für eine Grundsatzentscheidung eine Frist bis 31. August zu setzen. Winter schlug zudem vor, einen Informationsabend in Unterstall zu organisieren.

Weil die Rechnungsprüfer bereits in den Jahren 2009 bis 2013 moniert hatten, dass die Kindergartengebühren der Gemeinde Bergheim nicht kalkuliert seien, wurde das zwischenzeitlich von der Verwaltung nachgeholt. Nachdem für die Gemeinderäte noch Unklarheiten zum Defizit bestanden, wurde der Tagesordnungspunkt vertagt. Zu einer Diskussion, wie hoch die Erhöhung ausfallen solle, kam es nicht mehr. Die ist aber aus Sicht der Verwaltung unumgänglich, da durchschnittlich 166,50 Euro Kosten pro Kind entstehen, wie Verwaltungsangestellte Susanne Rottmeier den Gemeinderäten erläuterte.

Im Vergleich zu anderen Kindergärten im Umfeld lägen die Gebühren in Bergheim derzeit deutlich niedriger. Während in Bergheim für eine vier- bis fünfstündige Betreuung 65 Euro pro Monat, zahlbar zwölfmal im Jahr, für die Eltern anfallen, zahlen Familien in Neuburg für dieselbe Betreuungszeit zwischen 70 und 78 Euro pro Monat, für den Waldkindergarten sogar 105 Euro. Der kostet in Bergheim ebenfalls 65 Euro, für fünf bis sechs Stunden wie der Regelkindergarten 71 Euro im Monat, jeweils zuzüglich drei Euro Spielgeld. Für Wirtschafts- und Getränkegeld werden im Kindergarten 27 Euro jährlich für Halbtagskinder (bis 12.15 Uhr) eingezogen, je Stunde länger 1,50 Euro mehr. Nach einer regen Diskussion wurde vertagt.