Bergheim
Bergheim hat wieder einen Dorfladen

Bäckerei Lederer belebt die verwaisten Geschäftsräume neu 2000 Produkte im Angebot

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Die Mitarbeiterinnen des Dorfladens Carolin Schneider, Bettina Heinrich, Christine Grießhammer und Sylvia Krauß erhielten Blumensträuße von Bürgermeister Tobias Gensberger, Michael Lederer freute sich mit ihnen (v.l.). - Foto: Hammerl

Bergheim (DK) Circa 2000 verschiedene Produkte finden die Kunden vor, wenn sie den gestern wieder eröffneten Bergheimer Dorfladen aufsuchen. Nach der Insolvenz der Bäckerei Schöllhorn hatte sich Bürgermeister Tobias Gensberger mit Erfolg auf die Suche nach einem neuen Betreiber gemacht.

Bei der Bäckerei Lederer in Karlshuld war das Gemeindeoberhaupt fündig geworden. Am Mittwochabend stellten die Brüder Michael und Karl Lederer die neue Filiale, die überwiegend in familiärer Eigenleistung mit Hilfe engagierter Mitarbeiter in verhältnismäßig kurzer Zeit umgebaut worden war, geladenen Gästen vor. Während Bäcker Karl Lederer der Herr in der Backstube ist, kümmert sich sein Bruder Michael um das Geschäftliche.

Den Schwerpunkt im Dorfladen setzt Familie Lederer auf die Dinge des täglichen Bedarfs, erklärte Michael Lederer. Der hintere Raum beherbergt einen kleinen Getränkemarkt, im vorderen Raum nimmt die Theke mit frischen Backwaren eine zentrale Position ein. "Es gibt alles fürs Frühstück", sagte Michael Lederer, "dazu eine, Süßwaren und eine Kühl- sowie Tiefkühlabteilung". Ganz bewusst etwas kleiner gehalten wurde die Abteilung mit den Haushaltswaren, da die handelsüblichen und somit vom Preis-Leistungsverhältnis vertretbaren Packungen - beispielsweise für Waschmittel - relativ groß seien und somit überproportional viel Platz verbrauchen würden. Der Platz aber ist begrenzt im Dorfladen, obwohl Lederer hinzugewonnen hat, weil er ehemals von der Feuerwehr genutzten Raum hinzubekommen hat. Der Dorfladen wurde so um circa vier Meter länger.

Bürgermeister Tobias Gensberger hielt kurz Rückschau auf die Geschichte des Dorfladens, die vor 20 Jahren begann, nachdem das letzte, von Ferdinand Diepold betriebene Lebensmittelgeschäft zugemacht hatte. "Einige Zeit waren wir ohne Lebensmittelgeschäft", erzählte Gensberger. Das sei untragbar gewesen, weshalb die damalige Bürgermeisterin Anni Stadlmeier den Dorfladen initiiert habe. Dafür und stellvertretend für die rund 1800 damals von ehrenamtlichen Helfern geleisteten Stunden überreichte er seiner Vorvorgängerin einen Blumenstrauß. Blumensträuße erhielten auch die Mitarbeiterinnen, die dem Dorfladen auch in der Zeit die Treue hielten, als nicht sicher war, ob es weitergeht.Drei Kräfte hat Lederer übernommen, und zwar Carolin Schneider, Bettina Heinrich und Christine Grießhammer, neu ist Sylvia Krauß.

Vor 20 Jahren waren die ehemaligen Raiffeisenlagerhäuser in Bergheim und Unterstall von den Ehrenamtlichen zu Dorfläden umgebaut worden. "Auch wenn es den Unterstaller Dorfladen nicht mehr gibt und im Bergheimer mehrere Pächterwechsel erfolgten, so legten die Helfer damals doch die Grundlage für die heutige Eröffnung", lobte Gensberger deren Engagement. Pfarrer Michael Sauer stellte beim Blick in den neu gestalteten Verkaufsraum fest, dass "hier nicht einfach nur übernommen worden ist, sondern etwas draus gemacht wurde". Er erteilte dem Laden den kirchlichen Segen - und auch dem Büfett, auf dem in Brezen-Buchstaben "Bergheim" stand.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 6 bis 18 Uhr, Samstag von 6 bis 12 Uhr und Sonntag von 7.30 bis 10.30 Uhr.