Neuburg
BN wittert zusätzliche Belastung

19.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:00 Uhr

Neuburg (DK) Beim jüngsten Treffen der Ortsgruppe Neuburg des Bundes Naturschutz (BN) stand der geplante Aufbau eines Mobilfunknetzes für die Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben im digitalen Tetra-Standard auf der Tagesordnung.

Tetra-Mobilfunk soll bayerischen Behörden sowie den örtlichen Feuerwehren und Rettungsdiensten eine neue, modernere Übermittlung ermöglichen. Um diesen Ansprüchen zu genügen, müssten zusätzliche Standorte für Funkmasten ausgewiesen werden, die den gesamten bayerischen Raum versorgen könnten. Seit der Einführung des von vielen Bürgern umstrittenen Mobilfunks, sei dies insgesamt das neunte Netz. Für die Menschen führe dies zu einer weiteren, zusätzlichen Strahlenbelastung, argumentieren die Nautrschützer. Laut Bundesamt für Strahlenschutz bezeichneten sich schon im Jahr 2003 sechs Prozent der Bevölkerung als elektrosensibel.

 
Auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen würden derzeit Standorte gesucht und die ersten Verträge mit Grundstückseigentümern abgeschlossen. Der Bund Naturschutz bemängelt, dass weder Standortsuche, wie die Nähe zur Wohnbebauung, noch technische Daten öffentlich diskutiert würden. Mit Blick auf den Widerstand in vielen Ortschaften gegenüber Mobilfunkeinrichtungen führe dies nach Ansicht des BN nur zu einer weiteren Verunsicherung der Bevölkerung.

Nochmals stellt die Organisation dazu fest, dass die derzeit geltenden Grenzwerte für elektromagnetische Strahlenbelastung in Deutschland die höchsten in Europa seien und deshalb dringend herabgesetzt werden müssten, so die Stellungnahme des Bundes Naturschutz. Die Erfahrungen mit dem System Tetra in England zeigten, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen bei Anwendern und Anwohnern auftraten, die sogar zu Schadensersatzansprüchen von Polizeibeamten gegenüber ihren Arbeitgebern führten. Auch die deutsche Polizeigewerkschaft warne schon seit 2003 vor den biologischen Risiken der Tetra-Funktechnik.