Weichering
Abschied vom beliebten Kaplan

Pater Jonas Piodo verlässt Weichering Ende des Monats und tritt eine Stelle bei Bonn an

23.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:31 Uhr
Hoch hinauf zum Abschied: Gemeinsam mit Mesner Anton Kirschner ging es für Pater Jonas Piodo in Lichtenau auf den Kirchturm. Ende des Monats verlässt der Kaplan Bayern wieder. −Foto: Schittenhelm

Weichering (shm) Der Mann mit dem langen schwarzen Haarschopf ist beliebt in Weichering und Lichtenau. Egal wo man hinkommt: Die Bürger bedauern es sehr, dass der beliebte Pater, Kaplan Jonas Piodo, nach etwa zwei Jahren die Gemeinde wieder verlassen muss.

"Wir haben ihn hier sehr gemocht", ist beispielsweise aus der Familie Brüderle zu hören. Die erste Trauung von Pater Jonas war die von Sohn Christian, dem Feuerwehr-Vorsitzenden von Lichtenau. "Das war alles sehr feierlich, herzlich und sehr familiär. Wir lassen ihn wirklich sehr ungerne ziehen." Auch Pater Jonas kann sich noch sehr gut an die Trauung erinnern, war es doch die allererste Trauung, die er in Deutschland überhaupt abgehalten hat.

Es ist beinahe egal, wen in Lichtenau oder Weichering man trifft und auf den Pater anspricht: Es gibt nur lobende Worte. Denn mit seiner offenen und herzlichen Art hat es der 33-Jährige schnell in die Herzen der Bevölkerung geschafft. Egal ob es nun bei Familien- oder Vereinsfeiern oder Veranstaltungen der Gemeinde war: Pater Jonas war zur Stelle, hörte zu und brachte sich mit ein. Und zwischen den Anwesenden und ihm wurde dabei viel und herzlich gelacht.

Das liegt wohl am Naturell des Geistlichen, der von den Philippinen kommt und nun Seelsorgedienst in der Pfarreiengemeinschaft Karlshuld mit Weichering-Lichtenau leistet. Auf den Dingagat-Islands liegen seine Wurzeln. Seit Pater Jonas Ende 2016 nach Weichering gekommen ist, wurde jedoch die kleine Gemeinde zu seiner Heimat. Sein Aufenthalt dort war aber von Anfang an zeitlich begrenzt. Pater Jonas sollte in Weichering seine Deutschkenntnisse verbessern, Kultur und Leute kennenlernen, sich integrieren und Pfarrer Paul Igbo in der Seelsorge zur Seite stehen. Einmal im Monat hieß es für ihn daher, die Schulbank zu drücken bei der Pastoralausbildung in Friedberg. Inzwischen ist dieser Teil der Ausbildung abgeschlossen - Pater Jonas Pioda kann nun seinen Dienst als Priester in Deutschland tun. Die Pfarreiengemeinschaft wird er daher Ende des Monats verlassen. Nach einem zweimonatigen Heimaturlaub in den Philippinen - der erste seit drei Jahren - geht es für den Ordensmann dann nach St. Augustin in der Nähe von Bonn.
Der 33-jährige Priester - die Weihe war 2014, Jonas Piodo ist Ordensmitglieder Styler Missionare - ist ein unkomplizierter Zeitgenosse. Einer, der auf die Menschen zugeht. Einer, mit dem die Menschen gerne ins Gespräch kommen. Der priesterliche Weg sei eher Schicksal gewesen, sagt er. "Durch einen Zufall traf ich mich mit sechs ehemaligen Klassenkameraden, die bei unserem Pater vom Styler Orden eingeladen waren. Nach diesem Treffen war es anscheinend der Wille Gottes und meine Berufung, in den Orden einzutreten, um Priester zu werden."

Theologie und Philosophie waren seine Studienfächer. Danach die Priesterweihe und die Wahl: Philippinen, Brasilien oder Deutschland für den priesterlichen Dienst. Nach seiner Ankunft war er zuerst in Bonn und kam dann in die Diözese Augsburg. Am Wochenende fand bereits eine kleine Verabschiedung im Rahmen des Gottesdienstes in Weichering statt, am kommenden Samstag wird der Geistliche sich offiziell von den Lichtenauern verabschieden.