Verein hilft Familien in Not

03.11.2009 | Stand 03.12.2020, 4:31 Uhr

Ingolstadt (DK) Der neue Verein "Familien in Not" will eine Lücke schließen: Zahlreiche Verbände, Vereinigungen und Selbsthilfegruppen in der Region helfen bei Krankheit oder anderen Problemen, doch Menschen, die in einer akuten Notlage sind und dringend finanzielle Unterstützung brauchen, wissen oft nicht, an wen sie sich wenden können. Hier setzt "Familien in Not" an. Gestern haben Vorstand und Gründungsmitglieder die nächsten Schritte besprochen.

"Familien in Not" wurde Mitte Oktober gegründet, der Verein geht zurück auf die gleichnamige Institution im Landkreis Pfaffenhofen: Seit über 20 Jahren kümmern sich dort engagierte Bürgerinnen und Bürger um Menschen, die unverschuldet in Not geraten sind. Pro Jahr sind das bis zu 80 Fälle. Das bewährte Konzept wird jetzt auf Ingolstadt übertragen. Im Vorstand sind, unter anderem Münsterpfarrer Isidor Vollnhals und Sibylle Hertel, bekannt von der Tafel. Auch Michael Schmatloch, Chefredakteur des DONAUKURIER, gehört zu den Gründungsmitgliedern.

Entscheidend für den Erfolg der "Familien in Not" ist die Spendenbereitschaft der Menschen. Und so erläuterte Vorstandsmitglied Dieter Kastl, dass die Gemeinnützigkeit in wenigen Tagen eingetragen werden soll. Dann können Spenden steuerlich abgesetzt werden.

Die Unterstützung des DONAUKURIER und seiner Heimatzeitungen ist den "Familien in Not" sicher: Er macht die neue Initiative zum Schwerpunktprojekt der diesjährigen Berichterstattung im Rahmen der Spendensammlung "Vorweihnacht der guten Herzen".

Wem soll geholfen werden? Adelinde Biank, die Familienbeauftragte der Stadt Ingolstadt, skizzierte bei der gestrigen Sitzung zwei Fälle: Da ist zum einen die Mutter, deren Mann Selbstmord begangen hat, die im Rollstuhl sitzt und für ihre beiden Töchter kaum das Nötigste zum Leben hat. Zum anderen gibt es die Frau, die keine Arbeit findet, weil ihre Tochter nur von 8 bis 15.30 Uhr im Kindergarten ist. Aber das, was ihr Mann verdient, reicht nicht zum Leben. "Die Familie liegt genau über der Hartz-IV-Grenze", sagte Biank.

Die Gründungsmitglieder wollen jetzt auf Firmen und Privatpersonen zugehen und um Unterstützung bitten. Wichtig ist ihnen, dass die begünstigten Familien sich in Notlagen befinden und nicht durch bestehende Strukturen wie Kommunen oder caritative Einrichtungen aufgefangen werden.

Wer sich für die Arbeit des Vereins "Familien in Not" interessiert, wendet sich an Adelinde Biank, Telefonnummer (08 41) 3 05 11 63, E-Mail adelinde.biank@ingolstadt.de