Bezirk Nordost
„Grüne Lunge“ mit hoher Wohnqualität

13.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:57 Uhr
Grüne Idylle: Obwohl manche Bewohner des Nordostens unter Verkehrslärm leiden, etwa an der Goethestraße, gibt es zahlreiche Nebenstraßen, in denen es sich gut leben lässt. −Foto: Bartenschlager/Schalles

„Schlachthofviertel“, „Gewerbegebiet Nord“, „Am Wasserwerk“ oder „Schubert&Salzer“: Die Unterbezirke des Bezirks Nordost legen es zwar nicht gerade nahe, doch hier, im bevölkerungsreichsten Viertel der Stadt, ist die Wohnqualität recht hoch

„Schlachthofviertel“, „Gewerbegebiet Nord“, „Am Wasserwerk“ oder „Schubert&Salzer“: Die Unterbezirke des Bezirks Nordost legen es zwar nicht gerade nahe, doch hier, im bevölkerungsreichsten Viertel der Stadt, ist die Wohnqualität recht hoch

Nirgends in Ingolstadt wohnen so viele Menschen wie im Bezirk Nordost: 20 338 laut der Statistik vom 31. Dezember 2016. Trotz der hohen Besiedlungsdichte von 4293 Einwohnern pro Quadratkilometer ist die Wohnqualität hoch. Einen Grund erkannt man aus der Luft: „Nordost“ ist grün, durchzogen von Gärten und Anlagen. Dabei ist dieser Stadtteil keineswegs ein reines Wohngebiet.

Hier ist das Gewerbegebiet Nord angesiedelt und in der Vergangenheit war es durchaus industriell geprägt. 1938 erwarb die in Chemnitz ansässige Firma Schubert & Salzer die Aktienmehrheit an der DESPAG (Deutsche Spinnereimaschinen AG Ingolstadt), der ehemaligen Königlich Bayerischen Geschützgießerei. Hier wurden die für die Herstellung von Spinnereigeräten nötigen Gussteile gefertigt. Schubert&Salzer existiert nach zahlreichen Umstrukturierungen in den vergangen Jahrzehnten nach wie vor – mit Ingolstadt als Hauptsitz. Das Konradviertel ist eng mit dem Unternehmen verknüpft: Hier wohnten früher die Angestellten der Spinnerei.

Etwas Besonderes ist der „Nordpark“, die „Grüne Lunge“ und beliebtes Erholungsgebiet des Viertels. Heute gehört der Park zu den wertvollsten und größten Biotopen im gesamten Stadtgebiet. Seine Existenz verdankt der Park der sehr verdichteten Bebauung rings umher. Ende der 1980er-Jahre beschloss der Ingolstädter Stadtrat die Nutzung dieses verwilderten Geländes, das ursprünglich zum Areal von Schubert & Salzer gehörte, als Stadtteilpark. Erschlossen ist der Park durch einen Hauptweg für Fußgänger und Radfahrer von der Stömmerstraße zum Gewerbegebiet Römerstraße sowie über die Radwegbrücke Römerstraße zur Kleingartenanlage Fort Wrede.

Wissenswertes aus dem Bezirk Nordost

Dicke Bretter

Das als „Nordpark“ bekannte Areal zwischen Hebbel-, Stömmer- und Römerstraße beherbergt über 270 Bäume, die einen Stammumfang mit mehr als 60 Zentimetern aufweisen.

Königliches Hauptlaboratorium

Die Laboratoriumsstraße verdankt ihren Namen dem Königlichen Hauptlaboratorium, das ab 1885 in Ingolstadt angesiedelt war. Die Fabrik war zuständig für die Produktion von Munition für Handwaffen und kleineren Geschützen.

„Fahrradfreundliches Wohnen“

Die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft hat unter dem Motto „fahrradfreundliches Wohnen“ an der Goethestraße 45 Wohnungen mit 64 Radständern, aber ohne Parkplätze errichtet.

Viehmarkt

Nach dem Krieg wollte Ingolstadt seine wichtige Rolle im Zuchtviehhandel behalten. Im Konradviertel entstand 1958 eine Viehversteigerungshalle nach modernsten Gesichtspunkten. Es waren Plätze für 700 Bieter vorhanden.

St. Konrad

Die Kirche St. Konrad ist nach dem heiligen Bruder Konrad von Parzham (1818–1894) benannt, der 41 Jahre das Amt des Pförtners im Koster Altötting versah.