Leserbrief
Schade ums Open Flair

18.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:02 Uhr

Zum Open Flair und zum Brauchtumsfestival KultUrig:Es macht mich immer noch etwas traurig, dass das Open Flair im Klenzepark am ersten Wochenende im September abgeschafft wurde.

Für mich war es das schönste Fest in Ingolstadt und hatte als eine Art kleiner Bruder des Münchener Tollwood-Festivals eine überregionale Ausstrahlung. Ich hatte oft Besuch aus München oder Nürnberg, der die entspannte Atmosphäre genoss. Für mich ist unverständlich, dass man ein solch hervorragend eingeführtes Aushängeschild der Stadt einfach abwickelt. Möglicherweise liegt es auch daran, dass die Besucher des Festes eher nicht zum Klientel der hier regierenden Partei gehört. Aber nach den Besucherzahlen war das Open Flair bei den Ingolstädtern sehr beliebt. Ich hoffe, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Manfred Hampp, Ingolstadt

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Die Mundartlesung beim KultUrig-Festival sollte um 17.30 Uhr beginnen, doch wir saßen in der Halle und die Zeit verging. Dann die Durchsage des Moderators: "Wir müssen noch auf die hohen Herren (Bürgermeister und Stadräte) warten". Diese hätten Ihre opultente bayerische Brotzeit noch nicht verspeist - also hat das niedere Volk zu warten.

Bei allem Respekt vor dem Brauchtum, aber das braucht es nicht. Ein paar Leute - auch ich - haben dann protestierend die Halle verlassen. Gott sei Dank war die Halle eh' halb leer. Wann die hohen Herren dann geruhten zu erscheinen, habe ich nicht mehr mitbekommen.

Ist das nicht eher traurig als kulturig? Mit noch mehr Trauer denke ich an die Zeit, als Ingolstadt noch Flair hatte - ein Open Flair. Ein Festival bunt, vielseitig, international, lässig, mit Esprit - einfach herausragend. Ich protestiere gegen den Wegfall dieses einzigartigen Events! Auf die hohen Herren hat man da allerdings nicht gewartet. Kann es deshalb nicht mehr stattfinden?

Karin Wittmann, Ingolstadt