Zu "Kreative Parkplatzsuche" (DK vom 11. Oktober), worin es um ein mögliches Parkdeck neben dem abgerissenen Hallenbad geht:
Laut DK sollen Festungsreste - wenn es nach Peter Springl (FW) geht - mal wieder gleich geschleift werden, weil "irgendwas findet man immer". Was für eine überraschende Erkenntnis! Natürlich findet man in Ingolstadt immer etwas aus der Festungszeit, und das ist gut so! Offenbar scheint es am Verständnis zu fehlen, dass die "Schanz" nicht nur die erhaltenen Kavaliere und ein paar schmucke Stadttore sind. Die Festung ist ein Gesamtkunstwerk; ein System, das man in seiner Gesamtheit betrachten und verstehen muss, auch die Reste und Fundamente! Selbstverständlich gibt es in einer prosperierenden Stadt Zwänge, Bedürfnisse und Interessen der Bürger, verschiedenster Parteien und Gruppierungen und natürlich ist nicht jeder Ziegel an jeder Stelle sakrosankt. Es geht mir nur um das "Festungsrest - Abriss first!"-Syndrom.
Man sollte zuallererst intelligent planen, abwägen, Alternativen prüfen und, wenn es nicht mehr geht, ganz am Ende eines langen Prozesses und als allerletzte Möglichkeit, dann weicht schon mal ein kleiner Teil des großen Ganzen. Das ist dann auch in Ordnung, wenn die Entscheidungen nachvollziehbar sind. Dass aber gerade in Ingolstadt, das mit diesem Festungssystem ein bayernweites Alleinstellungsmerkmal besitzt (aber zuweilen nur ungenügend zu nutzen weiß), bisweilen so schändlich mit diesem unser aller kulturellen Erbe umgegangen wird, kann nur noch als unerhört und beschämend bezeichnet werden, vor allem wenn man bedenkt, um was es geht, um asphaltierte Parkplätze! Nur weil es Dinge gibt, die nicht sichtbar sind, heißt das lange nicht, dass sie entbehrlich sind! Da fehlt nicht nur der Tief-, sondern auch der Weitblick! Nachdem Springl schon beim Gießereigelände die unrühmliche Rolle des Sturmgeschützes der Betoniermafia besetzt hat, scheint es so, als eifere er erneut früheren Esel(bast)eien nach.
Maximilian Schuster, Ingolstadt
