Barthelmarkt: 11,60 Euro für Schweizer Wurstsalat

24.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:36 Uhr

Zum Barthelmarkt:

Barthelmarktstar will ich zwar nicht werden, aber irgendwie liegt mir die Veranstaltung schon am Herzen. Jetzt is' wieder so weit - Barthelmarkt in Oberstimm - und olle meine oidn Freind treffa!

Wünschen würde ich mir vieles, aber über das altehrwürdige Barthelmarktplakat kann man streiten oder nicht. Doch mittlerweile hat dieses Plakat eigentlich schon wieder einen traditionellen Kult-Charakter bekommen (Man vergleiche beispielsweise hierzu die Regensburger Maidult). Leider hat sich aber nicht einmal der Text, sondern nur das Datum geändert. Ein- und dieselben Musikkapellen wie im letzten Jahr, zur gleichen Zeit, im gleichen Zelt: Geht's noch, meine Damen und Herren Festwirte/innen (ausgenommen Weißbiergarten - ohne Musikangebot)?

Meine lieben Festwirte, wenn man nicht einmal am Barthelmarkt mit neuen Musikangeboten experimentiert (dort wo man nicht auf Besucherzahlen, Umsatz etc. achten muss), wo und wann dann? Aber leider werden von den Festwirten die Verträge mit diesen Kapellen über einen längeren Zeitraum abgeschlossen, und somit kommt vermutlich ein besserer Preis für die Festwirte zustande und der Ertrag ist größer. Leider sind dann diese Kapellen in jedem Fest im Umkreis wöchentlich zu hören.

Auch das Thema Preise ist noch zu erwähnen. So wird in der Speisekarte eines Festwirts der Schweizer Wurstsalat zum Preis von sagenhaften 11,50 Euro angeboten, und bei einem anderem Festwirt kann man heuer mittlerweile Reservierung nur noch vornehmen, wenn man pro Person drei Maß anstatt wie im Vorjahr zwei und ein Hendl vorab abnimmt!

Liebe Brauereien, schaut mal ein bisschen auf Eure Wirte! Sicherlich hat man am Barthelmarkt kein Problem mit den Besucherzahlen. Andere immer schlechter besuchten Feste im Umkreis (Gaimersheim, Lenting etc.) haben aber auch gezeigt, dass bei einen Festwirtwechsel neue Ideen und andere Angebote gut angenommen wurden und sich das Fest dann wieder zur Zufriedenheit der Besucher entwickelt hat. 50 Jahre der gleiche Bestücker am Barthelmarkt, schön - aber stellt sich nicht auch die Frage, ob dies der ganzen Veranstaltung gut oder schlecht tut? Letztendlich kann dies dazu führen, dass das "wie immer" zur Normalität wird und neue Angebote dann Mangelware werden! Brauereien, passt auch auf, dass sich der Barthelmarkt nicht schön langsam zum zweitteuersten bayrischen Volksfest entwickelt! Es wäre schade! Ich würde mich freuen, neue Angebote in allen Richtungen (Gastronomie, Fahr- und Spaßgeschäfte, Verkaufsstände) in der nächsten Zeit in Oberstimm genießen zu dürfen und deshalb in diesem Sinne: Auf einen friedlichen Barthelmarkt mit de oidn Freind!

Schauma amoi und schwoa mas obe!

Lorenz Märkl, Manching