Nach uns die Sintflut?

08.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:40 Uhr

Zum Thema Baugrund Mangel-ware (DK vom 28./29. Januar):

Obwohl Baugrund inzwischen Mangelware ist, nicht nur in Manching, sind auch wir der Meinung, dass jeder Bürger dieses Landes ein Recht auf Wohneigentum oder eine neue Mietwohnung hat.

Wenn zu diesem Zweck aber von der zuständigen Gemeinde Flächen ausgewiesen werden, bei denen auch ohne aufwendige Gutachten im Vorfeld ersichtlich ist, dass sie als Bauland als unbrauchbar anzusehen sind, dann muss man sich fragen, was der Beweggrund dazu ist. Auch wegen der Tatsache, dass das betroffene Gelände seit jeher als Hochwassergebiet eingestuft ist.

Wie in dem Artikel von verschiedenen Gemeinderäten angeführt, steht dort das Grundwasser sehr hoch. Bei dem massiven Bauvorhaben (4 Einfamilien-, 2 Mehrfamilien- und 14 Reihenhäuser) wird sehr viel Raum verbaut, in dem das Oberflächenwasser bisher versickerte. Der vom Manchinger Bürgermeister angesprochene Graben wird diese Menge Wasser alleine nicht aufnehmen können. Schon jetzt steht im Frühjahr das Wasser verschieden hoch im Graben, in regenreichen Jahren sogar bis an die Kante der angrenzenden Grundstücke. Das Versickern dauert mehrere Wochen bis Monate. Der Graben vorne zur Ortsstraße ist das ganze Jahr mit Wasser gefüllt. Unabhängig davon grenzen Naherholungsgebiet und Heimgartenanlage an. Welche Folgen hat dies?

In den vergangenen Jahren haben sich dort Greifvögel wieder erfreulich vermehrt, nachts sind Eulen und Fledermäuse unterwegs, seit zwei Jahren ist eine Nachtigall heimisch. Ebenso finden Igel, Eidechsen, Eichhörnchen, Frösche und andere Tiere Lebensraum.

Obwohl der Bürgermeister den Vorwurf der CSU, er lege bei Bauträgern andere Maßstäbe an, strikt zurückgewiesen hat, bleibt doch ein fader Beigeschmack. Wo doch kurz vorher der Antrag einer Privatperson, ebendort zu bauen, abgelehnt wurde.

Sollte es zu der Bebauung wie geplant kommen, ist davon auszugehen, dass die jetzigen Anwohner alle oder zum Teil über kurz oder lang absaufen und das bis zur Otto-Hahn-Straße. Was dann?

Die Familien Jekal, Jandera, Prauser und Heigl, Frau Elfeber, Rudolf Braun sen., Rudolf Braun jun. und Dieter Braun aus Manching