Befragung kaum bekannt

29.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Zur Lärmbelästigung durch die Bahn an der Strecke Ingolstadt-Treuchtlingen:

Als Gaimersheimer Anwohnerin der Bahnstrecke Ingolstadt-Treuchtlingen beobachte ich seit Jahren stetig zunehmenden Schienenverkehr. Nachdem ich anfänglich mit Bürgermeisterin Andrea Mickel immer wieder persönlichen Kontakt zu diesem Thema gesucht hatte, habe ich mich im Juli 2011 mit einem Brief an den Gemeinderat gewandt und darum gebeten, dass sich die Gemeinde dafür einsetzen solle, für die lärmgeplagten Anwohner einen adäquaten Schallschutz von der Bahn zu erhalten. Gleichzeitig startete ich eine private Postwurfsendung entlang der direkt betroffenen Straßen. Die Resonanz war beeindruckend. Innerhalb kurzer Zeit haben sich viele Betroffene bei mir gemeldet und ihre Unterschrift geleistet.

Nach rund einem Jahr und mehreren Gesprächen mit der Bürgermeisterin habe ich die Unterstützer meiner Aktion wiederum schriftlich darüber informiert, dass die Gemeinde keine Möglichkeit sehe, die Lage der Anwohner zu verbessern. Wir müssten auf die große Politik warten, die die entsprechenden Maßnahmen beschließen müsste.

Dank einem Online-Bericht, den ich durch Zufall entdeckt habe, wurde ich auf eine Aktion des Eisenbahnbundesamts aufmerksam. Dort wird geschildert, dass seit Mitte April eine Bürgerbefragung stattfindet.

Diese wurde inzwischen aufgrund geringer Beteiligung bis zum heutigen 30. Juni verlängert. Daraufhin habe ich wiederum eine kurze Information – verbunden mit einem Aufruf, sich daran zu beteiligen – verfasst und in den gleichen Straßenzügen verteilt.

Jeder Anwohner, den ich persönlich gesprochen habe, sagte mir, dass er von dieser Bürgerbefragung nichts wüsste. Am Anfang meiner Austeilaktion waren drei Meldungen in der Karte sichtbar. Innerhalb von 48 Stunden waren es 40 Meldungen.

Kann es sein, dass die Anwohner der Strecke tatsächlich nichts von der Bürgerbefragung wissen? Mich würde es nicht wundern. Auch ich habe nur durch Zufall davon erfahren.

Alle Lärmgeplagten haben noch am heutigen Dienstag Zeit, sich unter www.laermaktionsplanung-schiene.de zu melden. Mein Appell an alle Bahnanwohner geht deshalb auch dahin, sich noch kurzfristig zu beteiligen. Es dauert nur wenige Minuten. Nur so kann man wenigstens Beachtung finden. Ansonsten fürchte ich, dass die Bahn es so auslegt: Keine Beschwerden, kein Handlungsbedarf in dieser Region.

Klaudia Hoell, Gaimersheim