Vierspuriges Ringstraßenkonzept um Ingolstadt

26.08.2009 | Stand 03.12.2020, 4:42 Uhr

Zum Luftbild vom ehemaligen Haunwöhrer Bahnübergang im DK vom 27. Juli:

Wen kümmert es derzeit noch, dass hier eine Ringverbindung vorgesehen war: Von der ehemaligen Autobahnausfahrt Auwaldsee über Buchner- und Hölzlstraße zum Konkordiaweiher, weiter kerzengerade zum ehemaligen Bahnübergang und in einem Bogen zu einer Donaubrücke – die dann kurzsichtigerweise (trotz der zu erwartenden Probleme mit den Anwohnern der Westlichen Ringstraße und der Glacisbaumschützer) nicht an dieser Stelle am Ende der Rankestraße im Süden gebaut wurde, sondern weiter flussab bei der Westlichen Ringstraße im Norden. Damit müssen wir leben.

Immer noch kann auf dieser Route eine Verbindung zwischen der Asamstraße/Geisenfelder Straße und dem Beginn der Schrobenhausener Straße gebaut werden, und zwar im Bereich des Weinzierlgeländes hinter dem Damm, und so die Haunwöhrer Straße entlasten. Dann müsste man aber zugeben, dass man Grund und Boden an der Reuchlinstraße und der Maria-Ward-Straße, der Verkehrsverbindungen gewidmet war, zur Bebauung freigegeben hat, und diesen Fehler teuer korrigieren. Wer unbedingt will, kann dann ja einen zweiten Audikreisel beim Mori-Schöberl bauen.

Doch damit allein wäre weder die Frage der Unsernherrner noch die der Friedrichshofener Umgehung gelöst. Wie soll außerdem eine Westparkerweiterung funktionieren, wenn nicht gleichzeitig eine durchgehend vierspurige Verbindung von dort zur Sonnenbrücke (durch den Grüngürtel von Fort Haslang und weiter per Gustav-Adolf-Straße) geschaffen wird und damit auch die ebenso dringend nötige Unsernherrner Umgehung?

Die Glacisbrücke (wegen des stehenden Verkehrs im Volksmund auch Ponte Viagra genannt) könnte bei bustauglicher 18-Tonnen-Beschränkung vierspurig ausgebaut werden, und ein Bau der Ludl-/Ruderclub-Trasse Richtung Fort Hartmann statt am Westfriedhof vorbei würde als Abzweigung eine direkte Verbindung zur Gabel und damit die ebenfalls dringend nötige Umgehung von Friedrichshofen ermöglichen.

Bei einem vernünftigen, ringstraßenorientierten Verkehrskonzept würde der zweitschlimmste städtebauliche Schandfleck, nämlich die Konrad-Adenauer-Brücke, für den motorisierten Individualverkehr unnötig werden und könnte daher – statt nochmals für teueres Geld saniert – bei Fälligkeit durch eine billige und optisch angemessene Lösung ähnlich der vor 1945 ersetzt werden. Spätestens ab der Stauffenbergstraße reicht eine Busspur in einem als Ausgleich zu schaffenden Park.

Der Schleichverkehr von der Maximilian- zur Haunwöhrer Straße über die Ochsenschlachtschule, Kyrmannstraße, Aventinstraße und Eigenheimstraße muss genauso abgeklemmt werden wie einst der durch den Probierlweg zum Baggersee. Also die Haunwöhrer Straße zwischen Rankestraße und Südliche Ringstraße auflassen, ebenso auch die Aventinstraße zwischen Max-Josef-Straße und Am Pulverl, und dazu die Lindberghstraße zwischen Scheinerstraßé und Gustav-Adolf-Straße (eventuell mit hydraulischen Pollern) blockieren – so wie es auch in der Ingolstädter Altstadt die "Quartiere" gibt!

Ein Verkehrskonzept muss den gesamten Raum zwischen Gabel und Sonnenbrücke umfassen – alles andere ist Flickschusterei und verschwendet nur das Geld des Steuerzahlers. Wie wäre es mit einer Investitionssperre für den Straßenbau bis zum Verabschieden eines Verkehrskonzepts?

Egmar Gäßler

Neufahrn