Für
Die Personalie Tobias Klein

28.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:52 Uhr

Für einige Ingolstädter ist es die erste direkte Begegnung mit der repräsentativen Demokratie. Doch es wird kein anheimelndes Erlebnis.

Zahlreiche Eltern demonstrieren am Nachmittag des 23. Februars vor dem Neuen Rathaus gegen die 16-prozentige Erhöhung der Gebühren in den städtischen Kindertagesstätten - ihr Prolog zu der Stadtratssitzung, die gleich beginnen wird; eine Aussprache über die Kita-Kosten steht auf der Tagesordnung. Aber kaum ist die Vollversammlung zusammengetreten, müssen Zuschauer und Journalisten schon wieder raus. Dreieinhalb Stunden lang streitet der Stadtrat nichtöffentlich über eine delikate Personalie: Tobias Klein (Foto) soll Geschäftsführer der neuen städtischen Veranstaltungsgesellschaft werden. Seine Frau Patricia ist designierte CSU-Fraktionsvorsitzende und Christian Lösel ein alter Bekannter aus Junge-Union-Zeiten. "Vetternwirtschaft!", ruft die Opposition empört. "Alles ist völlig korrekt!", erwidert der OB. Das Gegenteil kann keiner beweisen. Vor dem Sitzungssaal warten derweil die verärgerten Eltern. Irgendwann gehen sie frustriert heim. Klein tritt die neue Stelle am 1. Juli an. Seither erledigt er in Ruhe seine Arbeit.