Ingolstadt (reh) Kurz nach seinem 60. Geburtstag am Montag hat Josef Mederer gestern für ein Novum gesorgt: Der Bürgermeister von Schwabhausen (Kreis Dachau) kam nach Ingolstadt in die Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule und ist somit der erste Bezirkstagspräsident Oberbayerns, der die Körperbehindertenschule im Kavalier Elbracht besucht hat. Für Mederer war es zugleich der Antrittsbesuch, denn er ist erst im Herbst zum Chef des Regionalparlaments gewählt worden. Der Bezirk ist Sachaufwandsträger der Schule, das heißt: Er zahlt.
1,2 Milliarden Euro beträgt der Etat des Bezirks, der zu 94 Prozent für Soziales ausgegeben wird. "Da müssen wir uns immer wieder anhören: Ihr braucht so viel Geld, für was eigentlich" Die Wenigsten könnten sich vorstellen, dass die Gelder in Einrichtungen wie die Ingolstädter "K-Schule" fließen. "Ich sage dann immer: Geht doch mal in solche Einrichtungen und schaut sie euch an. Also hier ist kein Cent zu schade oder zu viel ausgegeben", so Mederers Fazit nach den gut zwei Stunden in der Schule. Konrektor Harald Christmann, Verwaltungsleiter Peter Preß und Barbara Martens, Leiterin der Heilpädagogischen Tagesstätte, führten den Gast herum. Auch sie waren sichtlich angetan vom Interesse Mederers, der sich alles genau zeigen ließ.
Derzeit 125 Kinder mit Behinderung besuchen die Schule, dazu zwölf in der schulvorbereitenden Einrichtung. 64 Kinder besuchen außerdem die Tagesstätte. Sie stammen alle aus der Region, bis aus Ilmmünster, Wellheim oder Beilngries werden sie jeden Tag mit dem Fahrdienst der Malteser nach Ingolstadt transportiert. "Das ist zum Teil eine sehr große Belastung für die Kinder", so Verwaltungsleiter Preß. Zudem kostet die Beförderung viel Geld. "Das ist aber absolut gerechtfertigt", so Preß.
"Ich bin wirklich angetan, was in der Schule geleistet wird," lobte Präsident Mederer, "vor allem von der Breite des Angebots." Da dürfte es auch nicht viel Aufhebens um die nächste größere Investition des Bezirks in der Schule geben. Der Hauptträger des Schwimmbaddaches ist total morsch und eine Sanierung unumgänglich.
