Der Opfer von Flugzeugabsturz gedacht

10.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:41 Uhr

Zwei der Opfer der Tragödie: die damals 20-jährige Maureen McLindon (links) und Mary Fletcher ((damals 25). Mit ihnen fanden 42 weitere Fluggäste und vier Besatzungsmitglieder den Tod.

Langenbruck (DK) Zum 40. Mal jährte sich am Samstag einer der schlimmsten Unglücksfälle, die sich je im Landkreis Pfaffenhofen ereignet haben: Bei einem Flugzeugabsturz fanden insgesamt 48 Menschen den Tod. An sie wurde jetzt bei einer Gedenkfeier erinnert.

Am 9. August 1968 nahm die Tragödie ihren Lauf. Eine viermotorige Vickers Viscount der British Eagle International Airlines zerschellte neben der Autobahn A 9 bei Langenbruck. Dabei fanden 44 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder den Tod. Unweit der Absturzstelle erinnert noch heute ein schlichtes Holzkreuz an das Unglück. Zum Gedenken an das tragische Ereignis fand an seinem Jahrtag zunächst in der Pfarrkirche in Langenbruck ein Gedenkgottesdienst statt. Daran schloss sich eine Kranzniederlegung an dem Grab auf dem Langenbrucker an, in dem die sterblichen Überreste der bis zur Unkenntlichkeit verstümmelten Leichen der 48 Opfer beigesetzt wurden.

Weite Anreise

Unter den zahlreichen Besuchern des Trauergottesdienstes galt der besondere Gruß von Pfarrer Michael Schwertfirm den Familien Fletcher und McLindon aus England, die mit Mary Fletcher und Maureen McLindon bei dem Flugzeugabsturz beide ihre Schwestern verloren und für die Gedenkfeier eine lange Anreise auf sich genommen hatten. Im Namen der Brüder und ihrer Familien dankte Martin Fletcher allen Menschen, die sich um die Rettung der Opfer bemüht hatten; allen voran Pfarrer Wilhelm Höfler, der die Toten gesegnet und später selber neben der Grabstätte der Opfer der Katastrophe seine letzte Ruhestätte gefunden hatte.

Ein weiterer Dank galt Betty Reith, die sich während all der Jahre liebevoll um die Grabstätte gekümmert habe, "ohne dass wir davon etwas wussten". Fletcher: "Ich möchte im Namen aller, die heute aus England hier sind, Ihnen unseren tiefsten und ergebensten Dank für Ihre Fürsorge und Umsicht in all den Jahren aussprechen, für Ihre Liebe und den Geist der Großzügigkeit".

Bei der Kranzniederlegung drehte Bürgermeister Michael Franken noch einmal die Zeit um 40 Jahre zurück und erinnerte aus Augenzeugenberichten an diesen regnerischen "schwarzen" Freitag in der Gemeindegeschichte und über das, was die Presse darüber berichtet hatte. Damals sei die gesamte Region, ja das ganze Land schwer erschüttert gewesen, und auch heute noch zähle diese Katastrophe "zu den schwersten, die unsere Gegend jemals heimgesucht haben. Unser Gedenken gilt den Opfern dieses dramatischen Unglücks und natürlich auch den Hinterbliebenen, die Verwandte und Freunde verloren haben", sagte das Reichertshofener Gemeindeoberhaut mit bewegter Stimme.

Dr. Othmar Keller, der damalige Polizeichef von Ingolstadt, der mit den polizeilichen Ermittlungen der Tragödie betraut war, und Michael Klepmeier, Augenzeuge des Absturzes, bezeichneten es am Rande der Gedenkfeier gegenüber unserer Zeitung als "Wunder", dass es trotz des sehr starken Urlauberverkehrs keine weiteren Opfer gegeben hatte.