Plädoyer für Kliniken in kommunaler Hand

25.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:06 Uhr

Einen Eindruck vom Klinikum bekam gestern die Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk. Im Bild ferner (von links): SPD-OB-Kandidat Anton Böhm, Bezirksrat Thomas Thöne, Klinikum-Geschäftsführer Heribert Fastenmeier und MdB Ewald Schurer. - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Die Kliniken müssen weiterhin in kommunaler Hand bleiben. Das sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Marion Caspers-Merk (SPD), gestern bei einem Besuch im Klinikum.

Die Politikerin kam auf Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten Ewald Schurer. Im größten Krankenhaus der Region wurde sie mit großem Bahnhof empfangen. Nach einem Gespräch über die aktuelle Situation im Ingolstädter Klinikum und die "interdisziplinäre Zusammenarbeit" zwischen Fachärzten, Hausärzten und Klinikum besichtigte sie mit dem Geschäftsführer der Klinikum Ingolstadt GmbH, Heribert Fastenmeier, Betriebsratsvorsitzendem Helmut Zinsmeister sowie Schurer, dem Ingolstädter OB-Kandidaten und Hausärztesprecher Dr. Anton Böhm, Bezirksrat Thomas Thöne und dem stellvertretenden GOIN-Vorsitzenden Dr. Willi Bräunlein einzelne Stationen.

Beim anschließenden Pressegespräch sparte die SPD-Politikerin nicht mit Lob für Heribert Fastenmeier und das Klinikum. Dieses sei "ein Beispiel dafür, dass auch Kliniken in kommunaler Hand wirtschaftlich geführt werden können".

Für die anstehenden Verhandlungen zur Krankenhausfinanzierung, so kündigte Caspers-Merk an, würde man vom Klinikum eine Expertise einholen. Fastenmeier hatte zuvor angeregt, dass in die neue Kalkulation der Fallpauschalen ältere Patienten mit eingerechnet werden sollten.

Die Staatssekretärin plädierte für Kooperationen und die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Krankenhäusern, wie es am Klinikum bereits erfolgreich praktiziert werde.

Dass MVZ sei "wie es jetzt ist" tolerabel, meinte OB-Kandidat Anton Böhm. Erweiterungspläne, die laut Thöne zurzeit nicht existieren, dürfe es nach SPD-Meinung nur in enger Absprache mit den niedergelassenen Ärzten geben. "Wenn ein MVZ in vernünftiger Weise realisiert wird, ist es nicht zum Nachteil der Ärzte oder Patienten", betonte Schurer.