Kinderpornos gesammelt

14.11.2007 | Stand 03.12.2020, 6:21 Uhr

Schlag gegen Kinderpornografie: Körbeweise hat die Polizei gestern und am Dienstag CDs und DVDs sichergestellt und Dutzende von Rechnern zur Untersuchung mitgenommen. "Wir vermuten illegale Dateien darauf", sagte Polizeisprecher Heinz Rindlbacher (Bild) nach der Razzia in der Region. - Foto: Herbert

Ingolstadt (hri) Die Polizei rückte in aller Frühe an: Es war gerade mal 6 Uhr früh, als über 30 Kräfte der Kripo Ingolstadt in 22 Wohnungen in Ingolstadt und der Region erschienen und die Räume durchsuchten. [Video]

Die Polizisten hatten ziemlich zu schleppen. Sie transportierten 32 Tisch-PCs, 22 Notebooks, 22 externe Festplatten, neun USB-Stifte, sechs Router sowie zahlreiche Videokassetten, CDs, DVDs und Bilder ab. "Die Auswertung des sichergestellten Materials wird bestimmt Wochen wenn nicht gar Monate dauern", sagte Heinz Rindlbacher, Sprecher der Polizeidirektion Ingolstadt, gestern Nachmittag. "Wir wollen auch prüfen, wer von den Beschuldigten die Dateien nicht nur aus dem Internet geladen, sondern auch verbreitet hat."

  Der Handel mit Kinderpornografie ist nach Erfahrungen der Ermittlungsbehörde ein "Männerdelikt". Dass diesmal auch drei tatverdächtige Frauen dabei sind, erstaunt deshalb. "Sie sind zumindest die Anschlussinhaber. Möglicherweise sind die fraglichen Bilddateien aber nicht von ihnen selbst, sondern von Familienangehörigen heruntergeladen worden. Das müssen wir im Einzelfall noch feststellen", sagte Heinz Rindlbacher.

Die Razzia war in zwei Durchgängen durchgeführt worden: am Dienstag in zwölf Wohnungen in Ingolstadt sowie gestern in zehn weiteren in Eichstätt, Neuburg, Pfaffenhofen sowie den dazu gehörenden Landkreisen. "Die Beschuldigten stammen aus allen Schichten, vom Arbeiter bis zum Akademiker ist alles dabei", berichtete Rindlbacher.

Eine Berliner Computerfirma hatte den Anstoß für die Aktion gegeben. Die Kinderpornos waren per Internet heimlich über einen ihrer Server getauscht worden. Die Durchsuchung von Tatverdächtigen in anderen Bundesländern ist bereits früher erfolgt.