Ingolstadt
Zwei Baustellen, eine Wiedereröffnung

Während das Theaterrestaurant wohl noch länger geschlossen bleibt, macht das Café Moritz am 14. Juli auf

01.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:40 Uhr
Sanierungsbedarf auf der Terrasse des Theaterrestaurants: Derzeit beheben Bauarbeiter Schäden an der Lichtkuppel. Offenbar dringt von dort Wasser ins darunter liegende Foyer der Theaterwerkstatt ein. −Foto: Brandl

Ingolstadt - Das Moritzcafé am Rathausplatz ist nicht der einzige gastronomische Betrieb in städtischem Besitz, der gerade coronabedingt ruht: Auch das Theaterrestaurant Jedermann, das der Vohburger Wirt Lorenz Stiftl gepachtet hat, ist nach wie vor geschlossen.

 

Während aber das Café Moritz nach ein paar Umbauarbeiten bald wieder öffnet, ist völlig unklar, wann es mit der Theatergastronomie weitergeht.

"Unter den momentanen Voraussetzungen kann ich nicht aufmachen", sagt Stiftl auf Anfrage des DK. Höchstens 20 bis 25 Personen könne er gemäß den aktuellen Richtlinien ins Restaurant lassen, das sei zu wenig, um wirtschaftlich zu arbeiten, erklärt der Großgastronom. Zumal er gerade nicht einmal Außengastronomie anbieten könnte. Derzeit finden nämlich auf der Terrasse Sanierungsarbeiten statt: Durch die Kuppel dringt offenbar Wasser ins darunterliegende Foyer der Werkstattbühne ein.

Auch wenn es wieder Vorstellungen im Stadttheater gibt: Die Bewirtung der Theatergäste, für die der Gastronom ebenfalls zuständig ist, ist immer noch nicht erlaubt. Zu welchem Zeitpunkt das wieder möglich sei, das müssten die Fachleute entscheiden, sagt Stiftl.

Wann er im Theater wieder loslegt, darüber laufen gerade auch Gespräche mit Stadt - "um eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden", wie Stadtsprecher Michael Klarner auf Nachfrage erklärt.

Stiftl muss nichts überstürzen. Denn die Verluste der Theatergastronomie halten sich offenbar in Grenzen. Der Gastronom sagt, er habe mit der Stadt eine Umsatzpacht vereinbart. Er zahlt keine feste Summe, sondern eine Pacht, die sich am Umsatz - der ja gerade bei 0 liegt - orientiert. Dazu befinden sich alle Mitarbeiter in Ingolstadt in Kurzarbeit - schließlich ruht gerade auch die Bewirtung im Audi-Sportpark, in dem der FC Ingolstadt 04 die Saison mit Geister-Heimspielen zu Ende bringt.

Die Münchener Stiftl-Lokale, Zum Spöckmeier und Zum Stiftl, das Lokal seines Sohnes, haben schon wieder geöffnet, dort ist die Kurzarbeit auch weitgehend beendet, sagt Lorenz Stiftl. "Aber es ist nicht so, wie es vor Corona war. " Außer Österreichern und Schweizern seien noch keine Touristen zurück in München - das spüre man auch in der Gastronomie.

"Wir müssen jetzt die Zeit überstehen und schauen, ob eine zweite Welle kommt", sagt Stiftl. "Und wir hoffen, dass wenigstens das FCI-Stadion bald wieder betrieben werden kann. " In die Politik habe er jedenfalls großes Vertrauen.

Beim Café Moritz gibt es inzwischen eine Perspektive: Am 14. Juli öffnet das beliebte Café am Rathausplatz wieder nach der Corona-Pause, wie Christian Marzell, einer der beiden Pächter, dem DK mitteilt. Marzell und sein Kollege Tino Blankenburg, die auch das Restaurant Da Gino betreiben, hatten das Café erst im Januar übernommen, waren dann aber in die Corona-Krise geschlittert. Eine Wiedereröffnung des Lokals unter Corona-Bedingungen wäre aus ihrer Sicht ohne eine Form der Unterstützung durch den Vermieter, die Stadt, nicht möglich gewesen. Zuletzt hatte es einige Gespräche der Partner gegeben - offenbar mit gutem Ausgang. "Die haben da eine fantastische Arbeit gemacht", lobt Marzell die Stadt. Mitte Juli könne das Café nun starten, nach ein paar Umbauarbeiten und "mit ganz neuem Konzept" (Marzell). Unter anderem dürfen die Pächter auch die Außenfläche des Lokals erweitern. Die Stadt bestätigt die Gespräche über "verschiedene Aspekte des Pachtvertrags", verwies aber auf deren Vertraulichkeit. "Zu einzelnen Details gibt es noch weiteren Abstimmungsbedarf - insgesamt sind wir aber dem Vernehmen nach auf einem guten Weg", erklärt Stadtsprecher Klarner.

DK

 

Thorsten Stark