Zum
Seelische Abgründe

07.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:04 Uhr

Zum Artikel „Das Happy End ist noch fern“ (DK vom 3. Dezember 2011):
Empörung: Doku-Soaps bilden nicht die Realität ab! Es ist schon seltsam, wenn Leute nicht von selbst drauf kommen, dass die Medien sich ihre Wahrheit zurecht schreiben – oder eben schneiden – können.

Und das, obwohl genügend Zuschauer beteuern, dass sie das Gesendete nicht für bare Münze halten . . . und trotzdem darauf hereinfallen. Der Sender entscheidet, wann die Kamera läuft, welche Szenen gesendet werden. Seine Redakteure stellen vorher die – natürlich herausgeschnittenen – Fragen, reizen die Protagonisten und führen sie gezielt in seelische Abgründe und wieder heraus. Das gibt die erhofften Bilder. Das Schicksal der Frau K. – natürlich ist es ein schweres und sie ist enttäuscht. Doch was kann ein Journalist mit dem Stoff anfangen? Vielleicht ein wenig distanzierter schreiben, die übliche Arbeitsweise der Fernsehmacher und Kritikpunkte sachlich darstellen? Den Transfer zum aktuellen Ausstieg der Supernanny suchen? Stattdessen ein breiiges, uninspiriertes Etwas.

Tobias von Rechenberg,

Pfaffenhofen