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Das Chaos ist in Friedrichshofen längst vorhanden

26.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:40 Uhr

Zum Leserbrief „Chaos programmiert“ (DK vom 22. März) und den Sorgen vieler Friedrichshofener, mehr Verkehr in der Vorwaltnerstraße könnte die Kinder gefährden:

Seit Jahren haben die Friedrichshofener Bürger, vor allem die an der Ortsdurchfahrts- und Schultheißstraße, durch einen verstärkten Ausbau und Erweiterungen von Klinikum, Westpark, GVZ und eine Vielzahl von Gewerbeansiedlungen und Wohnbebauung immer mehr Verkehr zu ertragen. Weit über 20 000 Fahrzeuge täglich mit enormer Steigerung sind die Folge, dazu gesundheitliche Schäden bei Anwohnern, die auch ein Recht darauf haben, endlich eine Entlastung zu erfahren und nicht nur, wie seit Jahrzehnten geschehen, von der Politik nur mit schönen Worten vertröstet zu werden. Bei der Ausweisung des neuen Baugebiets ergibt sich die nochmalige und womöglich letzte Gelegenheit, eine zwingend notwendige Anbindung der Ochsenmühlstraße an Klinikum und Levelingstraße herzustellen. Dem Individualverkehr zum Klinikum und dessen Umfeld aus dem westlichen und nördlichen Einzugsgebiet würde eine behinderungsfreie Zufahrt, auch für Rettungsfahrzeuge, ermöglicht und die Ortsmitte von Friedrichshofen von diesem Verkehr entlastet. Das sehen nicht nur alle drei Stadträte unseres Ortsteils so, sondern auch der weitaus überwiegende Teil der Bevölkerung. Eine repräsentative Personengruppe war in einem Arbeitskreis vertreten, der sich mit dem neuen Baugebiet und der Verkehrsentlastung ausführlich beschäftigt hat. In diesem Gremium war nicht nur für ausgewählte Personen aus der Verwaltung Platz, sondern auch aus der Bevölkerung.

In einer öffentlichen Bezirksausschusssitzung wurden Personen aus Politik, den Vereinen und sonstigen örtlichen Organisationen (Bürgerinitiativen, Interessenvertretungen vorgeschlagen. Jeder Bürger hatte Gelegenheit, sich in mehreren BZA-Sitzungen über die Entwicklung zu informieren und sich einzubringen, was auch bei Gegnern und Befürwortern geschehen ist. Auch die Vorwaltnerstraße fand hier Berücksichtigung.

Im übrigen sei noch erwähnt, dass es sich bei dem neuen Baugebiet keinesfalls um ein „etabliertes Naherholungsgebiet“ handelt. Seit 1976 besteht für dieses Areal (reine landwirtschaftliche Fläche) ein unter anderem von unseren Stadträten mit beschlossener, rechtsgültiger Flächennutzungsplan für ein Wohnbaugebiet.

Die Entwicklung im Westen Friedrichshofens ist für den regelmäßigen Besucher vom Bezirksausschusssitzungen und Bürgerversammlungen keine Überraschung. Wer sich bis jetzt nur um die eigenen Belange gekümmert hat, spricht von Chaos, da es ihm an Einsicht fehlt.

Ludwig Braun, Hans Bobinger,

Herbert Scharrer

Ingolstadt