Zuchering
Unterwegs im Reich der Pilze

Führung des Zucheringer Gartenbauvereins im Pobenhausener Wald

23.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Allerhand Wissenswertes erfuhren die Zucheringer Gartler von Pilz-Spezialist Heinrich Holzer bei ihrer Pilzwanderung im Pobenhausener Wald. Leider war der schönste und größte gefundene Pilz ein Bitterling – und damit ungenießbar - Foto: Rottmair

Zuchering (aro) Groß war das Interesse an der Pilzführung, zu der der Gartenbauverein Zuchering vor Kurzem eingeladen hatte. 35 Erwachsene und einige Kinder hatten sich im Pobenhausener Wald unter der Leitung von Pilzspezialist Heinrich Holzer auf die Suche nach Speisepilzen gemacht und sind auch fündig geworden.

Während der Suchaktion verstand es Holzer in kleinen Pausen die Besonderheiten der einzelnen Pilzarten und auch Kennzeichen von essbaren, ungenießbaren und auch giftigen Pilzen den interessierten Vereinsmitgliedern nahe zu bringen. Dass er sich auch berufsmäßig mit Pilzen im Zusammenhang mit Symptomen der Klimaänderung beschäftigt, zeigten die fachlichen Ausführungen des im Nationalpark Bayerischer Wald für die Mykologische Gesellschaft tätigen Regionalbeauftragten.

Als oberste Regel gelte für jeden Pilzsammler, nur sicher bekannte Pilze zu sammeln. Neu war für die meisten Teilnehmer, dass Pilze nicht abgeschnitten, sondern herausgedreht oder besser sogar mit dem Messer herausgehoben werden sollten. Dadurch habe man auch den verlängerten Stiel des Pilzes für die Mahlzeit und schade dem Myzel (Pilzgeflecht) im Boden nicht. Gefunden wurden überwiegend die in unseren Wäldern häufig vorkommenden Maronen- und Rotfuß-Röhrlinge. Beim Sichten der einzelnen Sammelkörbe wies Holzer eindringlich darauf hin, dass von Schimmel befallene Pilze nicht mehr verwendet werden dürften, da Schimmel sehr giftig sei und dem Körper langfristig schade. Oft machen sich die Krankheitssymptome erst nach Tagen oder bei wiederholten Mahlzeiten bemerkbar. Vorsicht sei auch beim früher als essbar eingestuften Kahlen Krempling geboten, der nach neueren Erkenntnissen tödlich giftig sein kann, weil sich oft erst nach mehreren Pilzmahlzeiten durch die langfristig im Körper angesammelten Giftstoffe ein zum Tode führender allergischer Schock einstellen kann.

Zum Schluss der mehrstündigen Führung waren sich die Gartler einig, dass Pilze nicht nur eine appetitliche Mahlzeit ergeben, sondern die im Boden befindlichen Pilzgeflechte durch ihre Zersetzungsarbeit in Wald und Feld für den natürlichen Stoffkreislauf eine ganz wichtige Rolle spielen.