Zuchering
Im Süden wenig Neues

Bürgerversammlung in Zuchering: Ausbau B16 und Erweiterung Weiherfeld die einzig größeren Themen

17.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:38 Uhr

Für viele Autofahrer aus dem Ingolstädter Süden ein Thema: Der BAB-Anschluss Manching ist mit seinen nur zwei Anbindungsschlaufen an die B 16 nicht so leistungsfähig wie ein Autobahnkleeblatt. - Foto: Schalles

Zuchering (DK) Im Ingolstädter Süden scheint die Welt weitgehend in Ordnung zu sein. Wären nicht ein paar Verkehrsprobleme, die aber auch weiträumiger betrachtet werden müssen, hätte sich in der Bürgerversammlung in Zuchering am Donnerstagabend wohl überhaupt keine längere Diskussion ergeben.

Die Ortsteilpolitiker des Bezirksausschusses Süd müssen bei der Zusammenstellung der Tagesordnung für das Treffen von Rathausspitze und Bürgern wohl schon geahnt haben, dass kein sonderlicher Zündstoff vorlag. Sonst hätte man Lutz Mandel, dem Chef des Staatlichen Bauamtes, vielleicht nicht so viel Zeit gegeben, im mit knapp 150 Besuchern gut gefüllten Sportheim die Rahmenbedingungen des Bundesverkehrswegeplans ausführlich zu erklären.

Immerhin kam die Sprache aber dann doch noch auf die für den Ingolstädter Süden wichtigen Ausbauplanungen für die Bundesstraßen 13 und 16, über die der DK bereits vor Monaten ausführlich berichtet hat. Mandel machte klar, dass insbesondere der vierspurige Ausbau des Teilstücks der B 16 östlich des Knotens mit der B 13 zum Autobahnanschluss Manching hin wegen der dort sehr hohen Verkehrsbelastung bei den Straßenplanern Priorität genießt.

Allerdings wurden bei einer Wortmeldung aus dem Publikum auch Bedenken laut, dass ein weiterer Hemmschuh für den Verkehrsfluss gar nicht berücksichtigt werde: So lange der Autobahnanschluss Manching nur über zwei Zubringerschlaufen verfüge und somit nicht die Durchsatzkapazität eines Autobahnkleeblatts (vier Schlaufen) habe, so hieß es, blieben die durch Linksabbieger verursachten Stockungen auf der B16 im täglichen Berufsverkehr ein Problem. Ein Versammlungsbesucher: "Auf der vierspurigen Straße kommt man dann eben fünf Minuten eher im Stau an."

Doch ein Kleeblatt wird es an dieser Anschlussstelle wohl so schnell nicht geben. Man habe das zwar mit der zuständigen Autobahndirektion schon mal erörtert, so Lutz Mandel, doch ein Vollausbau sei aus Platzgründen nur bei einer Verschiebung des gesamten Knotens nach Süden machbar - zu aufwendig, zu teuer.

Danach kamen dann Themen zur Sprache, die wirklich im Zuständigkeitsbereich der Stadt liegen: die weitere Entwicklung des Gewerbegebietes Weiherfeld zum Beispiel. IFG-Chef Norbert Forster, der hier die Fäden in der Hand hält, sprach von den Begehrlichkeiten mehrerer Interessenten, die einen Blick auf die Freifläche nördlich des bereits erschlossenen Areals (vormals für die nie realisierte Justizvollzugsanstalt reserviert) geworfen hätten. Bekanntlich hat hier auch der Möbelgigant Ikea schon mal die Fühler ausgestreckt. Es gebe aber auch örtliche Unternehmen, die liebend gerne hier im Süden bauen würden. Forster: "Wir haben so viele Anfragen . . ."

Klarheit über die künftige Aufteilung der Freifläche wird wohl erst gewonnen, wenn sie öffentlich ausgeschrieben wird. Das wird noch etwas dauern, und bis dahin wird vielleicht auch deutlicher werden, welche Chancen die Stadt hat, den auf ihrer Gemarkung liegenden Teil der benachbarten Max-Immelmann-Kaserne zu erwerben. Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle erklärte auf entsprechende Fragen aus dem Publikum, dass der Bund als Eigentümer nach dem plötzlichen Verkaufsstopp für solche Liegenschaften im Zuge der Flüchtlingskrise 2015 inzwischen wieder mit sich reden lasse. Man sei in Gesprächen, doch die gestalteten sich zäh.

Die "pädagogische" Infrastruktur in Zuchering, so erfuhren die Bürger von Schul- und Kulturreferent Gabriel Engert, sei ausreichend für die nähere Zukunft: Sowohl Kindergarten als auch Grundschule seien den absehbaren Neuzugängen der kommenden Jahre platzmäßig gewachsen. Dass es vorerst keine Änderungen an den Streckenverläufen der Buslinien 11 und 44 geben wird, versicherte INVG-Geschäftsstellenleiter Hans-Jürgen Binner. Die Verkehrsgesellschaft habe derartige Absichten nach Protesten aus der Bevölkerung wieder aufgegeben.

Ein für Anlieger ärgerliches Verkehrsproblem in Unterbrunnenreuth soll in Kürze beseitigt werden: Entlang der Georg-Heiß-Straße sollen bestehende Halteverbotszonen erweitert werden, um das Einbiegen aus Nebenstraße künftig mit mehr Übersicht und damit sicherer zu ermöglichen.