Winden
Flüchtlinge bauen Hochbeete und Sitzmöbel

Asylhelferkreis Winden am Aign organisiert dank Förderung neues Integrationsprojekt

19.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:46 Uhr

Da kommt bald Freude auf: Die zwei Buben können es kaum noch erwarten, dass das Spielzeug-Haus "bezugsfertig" ist.

Winden am Aign (DK) Sie sind im Landkreis Pfaffenhofen bislang die Einzigen: Der Asylhelferkeis Winden am Aign hat eine Förderung für ehrenamtliches Engagement zur Integration von Flüchtlingen im Rahmen von "500 LandInitiativen" erhalten.

Mit diesem bundesweiten Programm unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gezielt das Ehrenamt in ländlichen Regionen. Das Programm richtet sich an Initiativen, die sich für die nachhaltige Integration geflüchteter Menschen im ländlichen Raum einsetzen. Hauptkoordinatorin Martina Freund vom Windener Helferkreis, Projektleiterin Bettina Best und die Sprecherin des Helferkreises, Ute Pfab, freuten sich riesig, dass ihr Projekt die Förderung erhalten hat.

Zehn Hochbeete haben sie zusammen mit den Flüchtlingen angelegt, Sitzmöbel für eine Grillmöglichkeit und ein Spielhaus und einen Sandkasten für Kinder aus Holz gezimmert. Unterstützt wurden sie dabei von der Freiwilligen Feuerwehr Winden am Aign, vom Obst- und Gartenbauverein Reichertshofen sowie von zahlreichen Helfern. Auch Galina Römmert-Rühle vom Landratsamt, Bildungskoordinatorin für neu Zugewanderte, schaute zum Projektstart vorbei. "Hintergrund ist, die Deutschkenntnisse zu verbessern, Kontakt mit den Einheimischen herzustellen und einen Austausch der Kulturen zu ermöglichen", sagt sie.

Beim Bau der Beete und Möbel soll es auch nicht bleiben. Mit dem gezüchteten Obst und Gemüse und den Kräutern sollen leckere Mahlzeiten zubereitet und Kochkurse abgehalten werden. Die Bewohner sollen am Schluss fähig sein, selbst Kurse zu geben, sagen die Helfer. Außerdem sind noch eine Eröffnungsfeier mit der Bevölkerung sowie weitere Kurse, die auch künstlerische Bereiche umfassen, geplant. Die Förderdauer läuft noch bis Juni 2018.

Auch die Flüchtlinge selbst haben sichtlich Spaß an dem Projekt. Unter ihnen ist der 30-jährige Faris aus Syrien, der eigentlich Schneider gelernt hat und fleißig an den Hochbeeten mitbaut. Faris lebt seit zwei Jahren in Deutschland und verrät, dass er vorher noch nie Blumenkästen gebaut hat.

"Faris kümmert sich bereits sehr gut um die Tomaten, die wir hier haben", sagt Bettina Best. "Mir gefällt es hier in Deutschland", verrät Faris und lächelt. Ute Pfab vom Helferkreis sagt abschließend: "Wir freuen uns, wenn sich bei den nächsten Aktionen viele aus der näheren und weiteren Nachbarschaft beteiligen."