Wettstetten
Busfahrerin und Politikerin

Die 23-jährige Wettstettener Gemeinderätin Bettina Birki wurde in die CSU-Akademie aufgenommen

09.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:56 Uhr

Seit zwei Jahren schon als Busfahrerin im elterlichen Unternehmen unterwegs und von den Kindern heiß geliebt: die 23-jährige Betriebswirtin und Jungpolitikerin Bettina Birki auf Schulbusfahrt. - Foto: Gülich

Wettstetten (DK) Die 23-jährige Bettina Birki aus Wettstetten ist Betriebswirtin, Busfahrerin und Gemeinderätin. Nun wurde sie als eine von 30 Jungpolitikern in die CSU-Akademie aufgenommen.

Bettina Birki war die jüngste Busfahrerin Bayerns: Mit 21 hat sie ihren Busführerschein gemacht und dann gleich einige Touren im elterlichen Busunternehmen übernommen. Vornehmlich im Schulkindertransport - wo sie bei Buben wie Mädchen gleichermaßen beliebt ist: "Die Bettina ist die Netteste von allen! Und lustig ist sie auch", berichtet der zwölfjährige Lukas Simml aus Wettstetten, der mehrmals pro Woche mit Birki unterwegs zur Schule nach Lenting ist. Außerdem laufe bei Bettina - großer Pluspunkt - Radio Galaxy während der Fahrt. Und auch Birki selbst gefällt ihre Arbeit: "Ich fahre die Kinder super gerne. Das ist so schön, wenn man sich kennenlernt und die Kids das Erzählen anfangen. Wie es im Kino war oder wie es mit der großen Liebe läuft. Oder wenn ich die neuesten Klamotten begutachten darf."

Die rührige Wettstettenerin, die in ihrer Freizeit gerne wandert und Ski fährt, hat eigentlich Bürokauffrau gelernt. Da war in Bezug auf Arbeit und Beruf "noch alles offen", wie sie erzählt. Erst als ihr Vater 2013 bei der Wartung eines Busses einen schweren Unfall hatte und eine Weile nicht klar war, wie es um sein Augenlicht bestellt sein würde, beschloss sie, zu Hause einzusteigen. "Das war so ein Punkt, wo ich mich entschieden habe: Das mache ich jetzt, und das ist gut so." Birki übernahm das Büro des elterlichen Betriebs, lernte Busfahren, studierte neben der Arbeit Betriebswirtschaftslehre und machte einen Unternehmerschein, die Fachkundeprüfung für das Omnibusgewerbe.

Aber die Arbeit im Bus- und Touristikunternehmen ist nur ein Teil ihres Lebens. Birkis zweite Leidenschaft gehört der Politik. An ein Leben ohne kann sich die 23-Jährige kaum noch erinnern: Mit 14 Jahren ist sie in die Junge Union eingetreten, nach kürzester Zeit war sie dort im Vorstand. Sie wurde Mitglied der Frauen-Union und 2011 auch der CSU. Seit zwei Jahren ist sie Gemeinderatsmitglied in Wettstetten. Dort engagiert sie sich als Jugendbeauftragte vor allem für die Kinder und Jugendlichen des Ortes und versucht, die aktuellen politischen Themen immer auch aus der Sicht der nächsten Generation zu sehen und zu beurteilen. "Dazu kommen noch so schöne Aktionen wie unsere Fackelwanderung oder das Mitgestalten des Ferienprogramms", erzählt die Gemeinderätin - und man merkt, dass ihr diese Termine selbst auch Spaß machen.

"Mich interessiert die politische Arbeit sehr. Besondere Höhepunkte bisher waren meine Teilnahme am Oberbayern-Mentoring der Frauen-Union, als ich ein Jahr lang Christine Haderthauer zu allen Terminen begleiten durfte, mein zweimonatiges Praktikum im Bayerischen Landtag 2014 und jetzt natürlich die Teilnahme an den Kursen der CSU-Akademie", berichtet die Jungpolitikerin.

Birki war von der CSU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Tanja Schorer-Dremel Ende 2015 als Kandidatin für die CSU-Akademie vorgeschlagen worden. Auch das Auswahlgremium in München, dem Wissenschaftler, Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer angehören, wusste Birki zu überzeugen. So konnte die Wettstettenerin in den vergangenen Monaten nun ergänzend zu ihrer politischen Arbeit vor Ort an dem Schulungsprogramm der Partei teilnehmen.

Den Kern bildeten drei Wochenendseminare, bei denen die Teilnehmer mit Referenten aus Politik, Wissenschaft, Medien und öffentlicher Verwaltung ihre Kenntnisse auf diesen Gebieten vertieften. Höhepunkt war die Urkundenübergabe durch den CSU-Generalsekretär am Parteitag, bei der auch der Parteivorsitzende und Ministerpräsident Horst Seehofer zugegen war. "Die CSU-Akademie ist eine klasse Einrichtung. Nachwuchsarbeit ist, wie in der Wirtschaft und im Sport, auch in der Politik von zentraler Bedeutung", so Birki. Neben der Vermittlung von politischen Inhalten lege die Akademie einen Schwerpunkt auf die Förderung von Sozialkompetenz und Teamfähigkeit. Auch diese Eigenschaften brauche man in der Politik. Die Themen seien ebenso vielfältig wie interessant gewesen, und vieles könne sie in ihrer täglichen politischen Arbeit gleich umsetzen.

Genau diese Vielschichtigkeit und Abwechslung gefallen Birki: dass sie nach dem Treffen mit Parteigrößen am nächsten Morgen mit den Kindern im Bus diskutieren kann, wer schon die Vorgeschichte zu Harry Potter im Kino gesehen hat. Bevor dann die Monatsabrechnung des Unternehmens ruft und abends die CSU-Fraktion des Gemeinderats tagt.