Wettstetten/Gaimersheim
Bayerische Christen auf Sizilien

Kirche, Kultur und Kulinarik: Viele Eindrücke bei Fahrt der evangelischen Gemeinden St. Johannes

07.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr
Beeindruckender Schneevulkan: die Reisegruppe der evangelischen Kirchengemeinden Sankt Johannes Ingolstadt und Gaimersheim auf 2000 Metern Höhe beim Rifugio Sapienza am Ätna. −Foto: privat

Gaimersheim/Ingolstadt (DK) Antike Kultur, Engagement bei der Unterstützung von Bedürftigen, gemeinschaftliches Reisen sowie eine Vielfalt an süditalienischen Gaumengenüssen - das alles bot die einwöchige Sizilienfahrt der evangelischen Kirchengemeinden St. Johannes in Ingolstadt und Gaimersheim.

34 Gemeindemitglieder im Alter von 10 bis 81 Jahren hatten sich unter der Leitung des Pfarrerehepaars Eliana Briante, selbst aus Sizilien stammend, und Ulrich Eckert auf den Weg gemacht. Orte wie Taormina, Cefalù mit seiner besonderen Lage zwischen dem Meer und einem gewaltigen Kalkfelsen, die Keramikstadt Santo Stefano di Camastra, Palermo, Marsala (bekannt durch seine gleichnamigen, süßen Likör- oder Dessertweine) oder Monreale standen genauso auf dem vielfältigen Programm wie verschiedene antike Ausgrabungen.

Besondere Akzente setzte aber vor allem der Kontakt zu anderen Christen, wie der Besuch eines zweisprachigen Gottesdienstes in der anglikanischen Kirche, den drei Pfarrer aus drei verschiedenen Kirchen gestalteten. Oder das Treffen in der kleinen waldensischen Kirchengemeinde in einem Problemviertel von Catania, die nur 100 Mitglieder zählt, sich aber vorbildlich für die Ausbildung und Integration jugendlicher Immi-granten einsetzt. "Das war sehr schön für uns, dass ich den bayerischen Christen diese Projekte in meiner Heimat zeigen konnte", erzählt Pfarrerin Eliana Briante und erklärt, wie sich im sozialdiakonischen "Centre Diaconale" im Stadtteil Noce in Palermo die evangelische Waldenserkirche im sozialen Brennpunkt des Stadtteils mit einem Kindergarten, zwei betreuten Wohngruppen, einem Rehabilitationszentrum und einem Gästehaus (in dem auch die Ingolstädter und Gaimersheimer untergebracht waren) engagiert.

Höhepunkt im wahrsten Sinne war zum Abschluss der 3352 Meter hohe, noch schneebedeckte Ätna, dessen Vulkantrichtern sich die Reisegruppe bis auf 2000 Meter Höhe nähern konnte. "Der Kontrast konnte nicht beeindruckender sein: Schnee und tiefblauer Himmel am Vulkan und in der Tiefebene von Catania endlose, leuchtende Orangenhaine", hält Pfarrer Ulrich Eckert aus Gaimersheim fest.

Neben den vielen persönlichen Eindrücken zog die Gruppe ein gemeinsames Résumé: "Uns hat die Herzlichkeit der Menschen berührt und die überaus reiche Geschichte der Insel. Die gemeinsamen Tage waren voller Musik, kleiner Andachten, Austausch und interessanter Erlebnisse. Unser gemeinsames Erleben lebendiger Gemeinde, die Fröhlichkeit und die Erkenntnis, dass auch kleine Hilfen Großes bewirken können, hat diese Reise zu etwas ganz Besonderem gemacht."