Ingolstadt
Wenn die Kita zu hat

Beim Streik der Erzieherinnen sind die Eltern die Leidtragenden – doch die meisten haben Verständnis

11.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:34 Uhr

Ingolstadt (tl) Drei Krippen, vier Horte und 16 Kitas waren in Ingolstadt gestern von den Streiks betroffen und blieben deshalb geschlossen. Zum Glück nur für einen Tag, mochten sich manche Eltern gedacht haben. Denn wer keine Verwandten in der Nähe hat, der musste sich zwangsläufig frei nehmen.

„Für mich ist das kein Problem. Ich habe noch ein kleines Kind und bin deshalb gerade in Elternzeit“, meinte eine 32-jährige Ingolstädterin, die ihre kleine Tochter  am Dienstag von einer städtischen Kita abholte,  auf den Streik angesprochen. Doch was, wenn sie  arbeiten müsste? Dann wäre es schwieriger. Denn die Großeltern wohnen nicht in der Nähe. Bei mehreren Tagen wäre es  in diesem Fall problematisch: „Dann hätte ich mir wahrscheinlich Urlaub nehmen müssen.“ Trotzdem befürwortet sie die Arbeitsniederlegung der Erzieherinnen und Erzieher. „Der Erzieherberuf ist wichtig“, sagt sie. 

Für Matthias Stingl ist der  Warnstreik durchaus verständlich, auch wenn er sich dafür extra frei nehmen musste. „Verwandte in der Nähe habe ich schon, aber die haben ja auch nicht immer Zeit.“ 
 Eine 38-jährige Ingolstädterin hat  ebenfalls Verständnis für die Erzieher. Auch wenn es mit dem Ersatz  nicht einfach ist. „Bei mir selbst wäre es schwierig. Zum Glück springt mein Mann ein.“

Auch eine weitere 30-jährige Ingolstädterin hat Glück, dass sie wegen eines kleineren Kindes gerade in Elternzeit ist. „Ansonsten wäre ich absolut aufgeschmissen“, sagt sie. Denn ihr  Mann ist viel in der Arbeit, und Verwandte gibt es auch keine in der Nähe, die sich spontan um die Kinder kümmern könnten. Auch störe sie, dass sie  relativ kurzfristig von dem Streik erfahren habe.